Im europäischen Vergleich der Internetgeschwindigkeiten, welcher von Ookla im Juni 2024 veröffentlicht worden ist, schafft es Deutschland auf Platz 26. Gegenüber dem ersten Quartal bleibt zwar alles beim Alten, wobei die Durchschnittsgeschwindigkeit leicht zurückgegangen ist, auf 90,50 Mbps.
Im Gegensatz dazu, hat Telefónica dieses Jahr in einer Serie von Tests die hochmoderne „25G PON“-Technologie eingesetzt, bei denen symmetrische Geschwindigkeiten von 20 Gbps gemessen wurden. In Deutschland hingegen beschäftigen sich die Netzbetreiber gleich mit mehreren Problemen. Zusätzlich zu den erhöhten Kosten beim Tiefbau, machen gestiegene Energiekosten zu schaffen. Aufgrund der Leitzinserhöhung gestaltet sich die Finanzierung des Netzausbaus problematisch. Weniger bekannte Glasfaseranbieter müssen sich zudem mit dem Überbau durch die Telekom derzeit abfinden, was zu Verzögerungen beim Ausbau und zu einem erhöhten Konkurrenzdruck führt. Da ist es nicht verwunderlich, weshalb hierzulande die Glasfaserquote niedriger ausfällt, aktuell bei 36% (Stand 06/2023) [1].
Deutsche Telekom (Stand August 2024)
Der Bonner Netzbetreiber ist weiterhin auf Expansionskurs: „Wir werden in dieser Dekade 30 Milliarden Euro in den Glasfaserausbau und damit in neue Infrastruktur investieren“, so Hannes Wittig, Leiter Investor Relations. Die hohen Investitionen, die aufgrund der enormen Baukosten erforderlich sind, werden zum Teil über die US-Geschäfte des Konzerns abgedeckt.
Zurzeit besitzt die Deutsche Telekom über 8,8 Millionen Glasfaseranschlüsse. Demzufolge handelt es sich beim Bonner Netzbetreiber um den Anbieter auf dem Glasfasermarkt mit den meisten Anschlüssen. Noch bis Ende 2024 sollen weitere 2,5 Millionen FTTH-Anschlüsse hinzukommen.
Auch die Ergebnisse für das zweite Quartal können sich sehen lassen. Über 100.000 Neukunden haben einen Glasfasertarif gebucht, sodass die Zahl der Abonnenten eines Glasfaseranschlusses auf 1,2 Millionen angestiegen ist. Europaweit betrachtet, legten die Umsätze zu, indem in den europäischen Landesgesellschaften zusätzliche 53.000 Breitbandabschlüsse verzeichnet wurden.
Vodafone – Mehr Bandbreite
„Wir haben in den vergangenen Jahren viel Arbeit in die Modernisierung unserer Infrastruktur gesteckt, immer mehr Glasfaser in unser Festnetz gebracht, die Netzwerk-Qualität und Leistungsfähigkeit massiv erhöht“, so die Technik-Chefin Tanja Richter. Mit der umfangreichen Modernisierung der Netzinfrastruktur wurde bereits letztes Jahr begonnen, indem das Kabel-Glasfasernetz mit Glasfaser-Technologie aufgerüstet wird. Bis zum Ende des Jahres plant der Düsseldorfer Netzbetreiber zusätzliche 3.000 Segmentierungs-Maßnahmen.
Aktuell realisiert der Düsseldorfer Netzbetreiber 24 Millionen Anschlüsse, von denen die meisten über Zugang zu gigabitähnlichen Geschwindigkeiten verfügen. Allerdings ist die Umrüstung des Kabel-Glasfasernetzes nicht die einzige Maßnahme. Über das im Jahr 2023 gegründete Joint-Venture mit Altice werden Milliarden in den Ausbau des eigenen Glasfasernetzes gesteckt. Davon profitieren nicht nur Privathaushalte in den jeweiligen Gemeinden, sondern auch die Gewerbegebiete vor Ort. Allerdings ist der geplante Ausbau von 7 Millionen neuen Glasfaseranschlüssen noch nicht abgeschlossen.
O2 Telefónica (Stand Juli 2024)
Was die Strategie des Netzbetreibers O2 Telefónica in Sachen Netzausbau betrifft, ist sie nach wie vor von Zweigleisigkeit geprägt. So hat der spanische TK-Riese dieses Jahr einen Wholesale-Vertrag mit dem Bonner Netzbetreiber abgeschlossen, um seinen Kunden Glasfaseranschlüsse im Netz der Telekom anzubieten. Aktuell kann der Netzbetreiber mit Sitz in München 7,4 Millionen Haushalte mit Glasfaser-Anschlüssen der Telekom versorgen.
Andererseits ist der spanische Netzbetreiber selbst in Deutschland am Glasfaserausbau beteiligt. Das zusammen mit der Allianz im Jahr 2020 gegründete Joint-Venture „Unsere Grüne Glasfaser“ (UGG), baut eigene Glasfasernetze in acht Bundesländern aus, wobei die nördlichen ausgelassen werden. Aktuell befindet sich UGG auf Expansionskurs, was nicht zu Letzt dem Investitionsvolumen von 5 Milliarden Euro zu verdanken ist. Geplant ist, über zwei Millionen Haushalte vorrangig in ländlichen Regionen mit Glasfaser zu versorgen. Im Juni hat UGG die bayerische Gemeinde Heroldsbach komplett mit Glasfaser ausgestattet.
1&1 Versatel (Stand August 2024)
Der Netzbetreiber aus Düsseldorf verfügt über ein eigenes Glasfasernetz, was derzeit einer Länge von mehr wie 61.000 Kilometern entspricht. Dadurch können Kunden in rund 350 Städten, rein theoretisch gesehen, erreicht werden. Im Vordergrund steht jedoch, Gewerbetreibende mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen, sodass der Service in über 300 Gewerbegebieten verfügbar ist.
Darüber hinaus hat der Düsseldorfer Netzbetreiber Verträge mit anderen Netzbetreibern abgeschlossen, um weiteren Kunden Zugang zu Glasfaser anzubieten. Unter anderem besteht ein Kooperationsvertrag mit der Deutschen Telekom.
Laut dem aktuellen Quartalsbericht, beträgt die Zahl der Abonnenten, die einen Vertrag bei 1&1 abgeschlossen haben, 28,78 Millionen. Davon wiederrum haben 13,9% einen Breitband-Tarif gebucht, wobei im Vergleich zum ersten Quartal die Zahl der Abonnenten leicht gesunken ist.
NetCologne (Stand Juni 2024)
Mit der folgenden Aussage lässt sich die Strategie von NetCologne für die nächsten Jahre auf einen Nenner bringen: „Zukunftsfähig ist nur Glasfaser. Um auch als Unternehmen langfristig erfolgreich zu sein, werden wir daher konsequent weiter in den Ausbau von Glasfaser und digitalen Infrastrukturen investieren“, so Claus van der Velden, kaufmännischer Geschäftsführer des Kölner Netzbetreibers. Aktuell versorgt der Netzbetreiber circa 75% der Haushalte in Köln mit Glasfaser.
Wie im veröffentlichten Pressestatement vom Juni 2024 zu entnehmen ist, hat NetCologne die Zahl der Kundenanschlüsse auf 477.000 gesteigert. Auch in Sachen Ausbau legte der Netzbetreiber zu, indem die regionalen Glasfasernetze zusammen genommen nun einer Länge von 30.500 Kilometern aufweisen. Dabei befindet sich der Glasfaser-Anbieter auf Expansionskurs, indem 2023 circa 57 Millionen Euro in den Glasfaserausbau investiert wurden. Allerdings kommt der Kölner Netzbetreiber nicht ohne Kooperationen aus. So bestehen Partnerschaften mit hiesigen Energieversorgern in Alfter, Bonn, Dormagen, Frechen, Hürth, Kerpen, Pulheim und Weilerswist, um die Glasfaserversorgung zu steigern. Zusätzlich wurde ein Wholesale-Vertrag mit der Deutschen Glasfaser abgeschlossen sowie ein neuer City-Carrier, namens „net.D“, für den Raum Düsseldorf gegründet.
Deutsche Glasfaser (Stand Juni 2024)
Dieses Jahr zeichnete die Fachzeitschrift connect das Netz des im westfälischen Münsterland ansässigen Netzbetreiber mit dem Prädikat „überragend“ aus. Dies ist nicht zuletzt dem starken Fokus auf den Ausbau von FTTH-Anschlüssen zu verdanken. Bislang hat die vorwiegend im ländlichen Raum agierende Deutsche Glasfaser über 2,2 Millionen FTTH-Anschlüsse realisiert. Insgesamt verfügt das Joint-Venture bestehend aus der schwedischen Investmentgesellschaft EQT und dem kanadischen Pensionsfonds OMERS über ein Investitionsvolumen von 7 Milliarden Euro, die in den Ausbau von 6 Millionen FTTH-Anschlüssen fließen.
DNS:NET (Stand Juni 2024)
DNS:NET kann als der „größte alternative Breitbandversorger Brandenburgs“ betrachtet werden. Kürzlich hat der in Berlin ansässige Netzbetreiber über 1.000 FTTH-Anschlüsse in mehreren Gemeinden innerhalb Brandenburgs aktiviert. Abgesehen von Brandenburg, operiert der Berliner Netzbetreiber in Sachsen-Anhalt. Aufgrund des eigenwirtschaftlichen Ausbaus im Landkreis Börde seitens des Berliner Netzbetreibers, konnten im Juni die Tiefbauarbeiten zu 100% abgeschlossen werden. Insgesamt wurden fast 2.600 km an Leerrohre installiert und beinahe 7.000 Kilometer an Glasfaserleitungen verlegt.
Tele Columbus (Stand Mai 2024)
Genauso wie sein Rivale aus Düsseldorf, modernisiert der zweitgrößte Kabelnetzbetreiber Deutschlands das eigene hybride Netz aus „Glasfaserzuführung und Koaxialkabel“, indem mithilfe von Signalmodulation auf DOCSIS 3.1 gigabitähnliche Geschwindigkeiten erzielt werden. Im ersten Halbjahr betrugen die Investitionen 52,9 Millionen Euro, von denen 26,1% in den Netzausbau flossen. So haben sich in den ersten Monaten des laufenden Jahres 45% der Neukunden für einen Tarif mit mindestens 500 Mbit/s entschieden.
Hilfreiches zum Beitrag:
» jetzt testen – Karte zur Glasfaser Verfügbarkeit
Quellen: Deutsche Glasfaser, Deutsche Telekom, DNS:NET, Lightreading, MPC, NetCologne, Ookla, Tagesspiegel, Tele Columbus, Telefónica, UGG, Vodafone
Bild Vodafone: © Vodafone
Bild DNS: © DNS:NET
Bild Telekom und Einleitung: © Glasfaser-Internet.info
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