Glasfaser Hardware
Geräte & Zubehör benötigen Sie für Ihren FTTH-Anschluss
Internetzugänge über Glasfaserfaserleitungen (FTTH) lösen bundesweit immer mehr alte DSL-Anschlüsse ab. Schon ab 2030 soll vielerorts sogar ganz Schluss sein mit Kupfer! Deutschland rüstet um und macht sich endlich startklar für die Zukunft. Planen auch Sie den Umstieg auf Fiber-Internet? Dann braucht es einiges an (neuer) Hardware. Wir zeigen in diesem Ratgeber, was alles für Geräte und Hilfsmittel nötig sind und wie man den Glasfaseranschluss optimal ausnutzt.

Hardware rund um Ihren Glasfaser-Anschluss
Bei funkbasierten Internetzugängen (5G/LTE) ist es sehr einfach – man benötigt nur eine SIM-Karte und ein passendes Endgerät – Smartphone, Router oder Stick. Schon kann es losgehen! Bei fiberoptischen Breitbandanschlüssen braucht es leider etwas mehr Ausrüstung. Doch keine Angst – vieles liefert der Anbieter nach Bestellung oder ist schon vorhanden.1. Der Hausanschluss: Hier beginnt Ihr „Hausnetz“
Die Fiberkabel des Glasfaser-Providers werden in der Regel im Keller eines Ein- oder Mehrfamilienhauses durch die Außenwand ins Gebäude geführt – dieser Punkt wird auch als Hausübergabepunkt bezeichnet. Dort befindet sich auch der APL (Abschlusspunkt Linientechnik), ein kleines, graues Kästchen, in dem die Glasfaserleitungen passiv gespleißt werden. Ab diesem beginnt die Netzebene 4, also die Nutzungshoheit des Kunden. Alles davor gehört noch dem Netzprovider.

Glasfaser-Router mit Hausanschlusspunkt und ALP-Anschlussbox
2. Glasfaser-Router oder Modem
Vom APL aus, wird ein Glasfaser-Modem (ONT) oder Glasfaser-Router per Lichtwellenleiter angebunden. Das folgende Bild zeigt diese Konstellation mit einem Fiber-Router. Beide Geräte bilden die Schnittstelle zwischen Glasfaser- und Heimnetzwelt.

Ein Modem kann entweder ein Endgerät (PC) per LAN mit Internet versorgen oder einen beliebigen WLAN-Router (per LAN). Der bringt beliebig viele Geräte auch per WLAN ins Internet. Welche Router es für Glasfaser-Anschlüsse gibt, zeigt hier unser Ratgeber.
3. Verkabelung & Zubehör
Die Datenübertragung im Haus bzw. der Wohnung erfolgt in der Regel über WLAN. Alternativ lassen sich klassische LAN-Netze aufbauen, wenn man Wert auf ein besonders stabiles Signal legt, wie z.B. bei Onlinespielen. Dann sind moderne LAN-Kabel nötig – idealer Weise nach CAT.7 Standard oder höher. Nur diese sind für bis zu 10 GBit/s geeignet und bieten somit eine gewisse Zukunftssicherheit. CAT.6 geht im Prinzip auch, jedoch lassen sich darüber Datenraten bis 10 GBit nur bei Leitungslängen unter 50 Metern garantieren. Für Internet bis 2 GBit/s ist CAT.6 aber vollkommen ausreichend!
Mitunter erfolgt die Verkabelung im Haus zunächst weiter mit fiberoptischen Kabeln, deren verschiedene Stecker z.B. SC/APC und LC/APC haben können. Innerhalb der Räume stehen dann Glasfaser-Anschlussdosen bereit, an diese dann direkt ein Glasfaser-Router oder Modem angebunden werden kann. Es gibt zudem PCI-Steckkarten für PCs, wo sich das Fiberkabel direkt angeben lässt.

Glasfaserkabel (gelb) mit zwei typischen Steckertypen
SFP-Module: Bei Breitband-Internet über Glasfaser gibt es zudem verschiedene Netzarten - aktive und passive. Fachleute unterscheiden dann z.B. in AON und GPON-Netze. In Deutschland überwiegen übrigens die passiven. Anschlüsse auf GPON-Basis leisten bis zu 2.5 Gbit/s. Noch neuerer ist das sogenannte XGS-PON, was die Datenrate für Download und Upload auf bis zu 10 GBit steigert. In naher Zukunft könnte die Geschwindigkeit mit NG-PON2 sogar auf 40 GBit steigen. Der Router muss aber diese Arten unterstützen. AVM löst das Problem bei neuen Modellen elegant mit SFP-Modulen. Je nach Bedarf, kann der Nutzer dann das nötige Modul an ein und denselben Router einstecken.

GPON SFP-Modul für eine Glasfaser-Fritzbox
4. Vernetzungs-Helfer (optional)
Um überall im Haus bzw. der Wohnung ein starkes und stabiles WLAN-Signal garantieren zu können, ist nicht selten der Einsatz von WLAN-Repeatern oder WIFI-Mesh nötig. Vor allem tragende Wände oder Decken erschweren die Ausbreitung der Signalwellen. Insbesondere wenn der Router im Keller steht, ist zwei Stockwerke darüber kaum noch störungsfreier WLAN-Empfang zu erwarten.
Sofern dies nicht gewollt ist (z.B. wegen Strahlung), kann man alternativ auf die Verteilung über das hauseigene Stromnetz zurückgreifen. Möglich machen das sogenannte DLAN-Verteiler. Dafür wird vom Router einfach ein LAN-Kabel zum DLAN-Dongle geführt, der an der Steckdose hängt. In beliebigen Räumen lässt sich dann über einen zweiten DLAN-Stecker per LAN das Signal wieder abgreifen. Solche Systeme gibt es bereits für bis zu 2400 MBit/s (brutto). In der Praxis sind aber leider meist nur deutlich geringere Datenraten netto zu erwarten.

DLAN-Adapter zur Internetversorgung im Haus ohne WLAN/LAN
5. Ihre Endgeräte
Um schnelle Glasfaser-Anschlüsse mit 1000 MBit/s oder mehr voll ausnutzen zu können, benötigen auch die verwendeten Endgeräte, wie PCs oder Tablets leistungsfähige LAN- oder WLAN-Schnittstellen.
LAN: Für LAN sollten alle beteiligten Komponenten, wie Netzwerkkarten oder Router, mindestens 1 GBit/s unterstützen. Da einige Tarife heute schon schneller sind, sind aber 10 GBit (10GBase-T) zukunftssicherer. Dann empfiehlt sich auch, wie schon erwähnt, Kabel nach CAT7 oder höher.
WIFI: Für Gigabit-Glasfaser ist mindestens WIFI 6 Pflicht! Noch moderner und zukunftsorientiert ist WIFI7. Zu beachten ist allerdings folgendes: Um die Performance-Vorteile auch ausnutzen zu können, müssen alle beteiligten Endgeräte WIFI 6 bzw. WIFI 7 supporten. Also z.B. der Router UND das Smartphone/Tablet. Ältere Hardware mit WIFI 5 (z.B. Spielkonsole oder TV) kommunizieren dann über den älteren WLAN-Standard mit dem Glasfaser-Router.
Auch die allgemeine Rechenleistung muss stimmen! Um Datenströme über 500 MBit/s verarbeiten zu können, sollte nicht nur die Datenschnittstelle auf der Höhe der Zeit sein. Vielmehr braucht es schnelle Prozessoren, flotte Grafik-Chips und reichlich Speicher. Das gilt sowohl für Mobile-Endgerät, wie Tablets, als auch PCs/Laptops.
5.1 mobile Gadgets
Bei Tablets und Smartphones gilt: Ein Betriebssystem ab Android 13 / iOS 16 ist ein guter Hinweis darauf, dass es sich um ein halbwegs aktuelles Modell handelt. Idealerweise verfügt das Gerät zudem über eine 8-Kern-CPU und mindestens 4 GB Arbeitsspeicher (RAM).
5.2 PC und Laptop startklar für FTTH / FTTB?
Nicht nur Ihr Router und Netz-Peripherie muss für Glasfaser-Internet geeignet sein, auch der PC oder Laptop! Ebenso Smartphones bzw. Tablet sollten natürlich bestimmte Kriterien erfüllen, damit man auch vom Leistungsvorteil der Gigabit-Zugänge profitiert. Ein Ferrari nützt schließlich nichts auf einer Schotterpiste! Ansonsten surfen Sie im schlimmsten Fall mit fest angezogener Handbremse und zahlen für eine Leistung, die gar nicht genutzt werden kann.

Beispiel: Veraltete LAN-Karte am PC mit nur 100 MBit/s
Daher war z.B. lange Zeit in den AGB der Deutschen Telekom zu lesen, dass die zu erzielbare Datenrate auch "[...] vom Kunden verwendeten Endgeräten (Router, PC inkl. dessen Betriebssystem und sonstige eingesetzte Software) [...] abhängt".
Glücklicher Weise kosten die meisten Maßnahmen nicht viel. In der Regel reicht schon der Kauf einer neuen Netzwerkkarte oder der Tausch des alten LAN-Kabels für 15-30 Euro.
Fit für Glasfaser: kurze Checkliste für PC bzw. Laptop:
- gigabitfähige Netzwerkkarte oder On-Board-Anschluss (Hauptplatine)
für Glasfaser-Tarife > 1 GBit sollte der LAN-Port 2,5 - 10 GBit/s leisten, - Anbindung aller LAN-Geräte mit Kabeln >= CAT.6
- WLAN: alle Endgeräte inkl. Router sollten mindestens WLAN-AX (WIFI 6)
unterstützten | ideal ist heute WIFI 7, - möglichst Windows 11 (wenigstens Windows 10, auch wenn veraltet),
- CPU nicht älter als 2015 - 2018
- möglichst mindestens 8-16 GB-RAM,
- möglichst aktuelle Windows-Updates und aktuelle Treiber installiert,
- und natürlich der passende Glasfaser-Router
Dann ist Ihr System zumindest halbwegs für die hohen Datenraten gerüstet. Prinzipiell sollte der Computer aber nicht älter wie 8-10 Jahre sein. Konsultieren Sie am besten noch einmal den Hardwarehändler Ihres Vertrauens, falls Sie sich nicht ganz sicher sind.
Weiterführendes
» Was sind die besten Glasfaser-Router?» Welche Glasfaser SFP-Module gibt es?
» Glasfaser-Tarife mit 1000 MBit