PON & AON - Was ist das?

Unterschiede zwischen den beiden Fiber-Techniken


Der Breitbandausbau mit Glasfaser direkt zum Endverbraucher (FTTH/B), gilt als die zukunftsträchtigste Ausbauweise überhaupt. Auch wenn die Abdeckung mit ca. 25 Prozent der Haushalte heute noch extrem zu wünschen übrig lässt – es tut sich zunehmend etwas in puncto Fiber-Internet! Beim Netzausbau denken die meisten sicher an eine Direktverbindung einzelner Fiberäderchen von einem Verteiler hin zum Endkunden. Doch dies ist eigentlich nicht der Fall. Denn um tausende oder in Städten sogar zehntausende Haushalte je mit einer Glasfaser zu versorgen, wären ziemlich dicke Kabelstränge nötig, auch wenn jede einzelne Fiber extrem dünn ist. Zudem wäre der Energieaufwand überproportional hoch.

Solche „Sternnetze“ kommen also technisch und wirtschaftlich nicht in Frage. Für den Ausbau der Glasfasernetze weltweit, haben sich daher im Wesentlichen zwei Ansätze durchgesetzt. Das sogenannte AON (Active Optical Netzwork) und das PON (Passive Optical Network).

Glasfaser verbinden

AON & PON

Beiden Varianten ist zunächst gemein, dass nicht zu jedem Haushalt von Anfang an eine separate Glasfaser geführt wird. Physisch natürlich schon, aber eben nicht durchgängig und dediziert, wie bei einem Schnurtelefon mit 2 Dosen. Vielmehr wird ein Verteiler (Central Office) angebunden, was dann alle Haushalte in der Umgebung versorgt. Die Verteilung bzw. korrekte Zustellung der Datenpakete an den Endkunden erfolgt erst dort. Man kann sich das wie ein Postverteiler vorstellen, der erstmal alle Briefe für PLZ 04534 annimmt und dann die Briefe einzeln in jedes Haus trägt. Für dieses Verteilverfahren gibt es die aktive und passive Variante – eben AON und PON.

AON: Die Aufteilung der Datenpakete (Sortierung) wickelt spezielle Hardware, also Elektronik ab. Das verbraucht natürlich abermals Energie. Jeder Internetkunde erhält an seinem Glasfasermodem dann nur die für ihn relevanten Datenpakete. AON erfordert am Straßenrand wieder die altbekannten Verteilerhäuschen, welche nicht nur viel Strom verbrauchen und somit teuer sind, sondern auch häufig gewartet werden müssen. Der Vorteil: Jeder Kunde erhält einen separaten Port in der Netzstruktur.

Verteiler

PON: Statt auf stromhungrige, elektronische Filterung, setzt PON auf eine passive Lösung. Genauer gesagt über einen Splitter, ähnlich wie früher die Splitter für DSL am Telefonanschluss – nur eben für Glasfasertechnik. Hierbei werden die Daten an alle angeschlossenen Teilnehmer versendet. Nur derjenige Router, der die ausgehende Anfrage sendete, kann die ankommenden Datenpakete entschlüsseln. Aufgrund der wirtschaftlichen Vorteile, scheint sich langsam abzuzeichnen, dass PON weltweit das Rennen um die Technologieführerschaft macht. Zudem haben sich zwei PON-Techniken etabliert. Einerseits GPON, also Gigabit PON und EPON, was für Ethernet PON steht. Beide kommen weltweit im FTTH-Ausbau zum Einsatz. Hierzulande dominiert die GPON Technik.



GPON (Gigabit Passive Optical Network)

Bundesweit zeichnet sich nach wie vor die Deutsche Telekom beim Glasfaserausbau federführend. Der Konzern startete, wie wir berichteten, 2011 mit dem Ausbau mehrerer Städte. Dabei kam die sogenannte GPON Netztechnik zum Einsatz – übrigens bis heute. Vereinfacht gesagt, funktioniert diese wie folgt:

Die Energieversorgung erfolgt einerseits im Central Office (oder Optical Line Terminal) der Telekom und dann erst wieder direkt beim Kunden in der Optical Network Termination (ONT). Ein Splitter (passiv) übernimmt extern die Verteilung der Datenpakte zum Endkunden. Die maximale Reichweite beträgt rund 20 Kilometer (ohne Verstärkung), wobei die Kapazität eine einzelne Glasfaser bei satten 2,5 GBit/s liegt. Beim Downstream wird die Wellenlänge bei 1490 Nanometer genutzt - beim Upstream dagegen 1310 nm.

Jeder OLT (also eine Art Verteilerkasten für Glasfaser), beinhaltet mehrere spezielle Leiterplatten, die wiederum mehrere Ports managen können. Jeder Port kann 32-64 Haushalte mit schnellem Internet versorgen.

GPON Router!?

Bislang gibt es in Deutschland nur eine Hand voll echte Glasfaserrouter für Endkunden im Fachhandel. Hier zu nennen sind z.B. die FritzBox 5530 und FB 5491 von AVM. Von der Dt. Telekom kommt auch ein echtes Glasfaser-Gerät - die Speedbox Smart 4 Plus. Ganz neu 2022 ist noch die FritzBox 5590.

Der Nachteil der 5490: Das Gerät kann leider nur an einem AON-basierten Glasfaseranschluss direkt betrieben werden. Diese sind hierzulande eher Mangelware, während in Österreich das Verfahren eher angewendet wird. Das z.B. für Telekomanschlüsse nötige GPON wird nicht unterstützt. In diesem Fall kann der Router höchstens per WAN Port hinter ein Glasfasermodem gehangen werden. Für das hierzulande gebräuchliche GPON bietet AVM die Fritz!Box 5491 oder 5530 an.

FritzBox 5491 von AVM

GPON Glasfaser-Router Fritzbox 5491 | Bild: Glasfase-Internet.info


Glasfaserport an der FB 5491

Hilfreiches zum Beitrag:

» Glasfaser Karte
» Karte zur Glasfaser Verfügbarkeit
» Glasfaser Anbieter im Überblick


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