Ausbau von Glasfaser-Internet
Aktueller Stand, Ziele und Hürden

Langfristig gesehen führt kein Weg vorbei am Ausbau der Glasfaser-Netze. Jede aktuell verwendete Technik, sei es DSL, VDSL oder Hybrid, ist im Endeffekt lediglich als Brückentechnik zu einer flächendeckenden Fiber-Abdeckung anzusehen. Denn keine andere Technik ist so leistungsstark und flexibel wie die Glasfaser.
Der Weg in die gläserne Zukunft und somit ins Gigabitzeitalter ist nicht mehr abzuwenden. Allerdings scheint Deutschland den weltweiten Trend mal wieder gründlich zu verschlafen. Doch spätestens seit 2021 ist Besserung in Sicht! Im Folgenden wollen wir zeigen, wie der aktuelle Stand ist, wo Glasfaser-Internet hierzulande schon bestellt werden kann und wo es bald ausgebaut wird. Mittlerweile können sich die ersten Erfolge bereits sehen lassen!
1. Kurze Begriffsklärung
Im internationalen Vergleich zum Glasfaserausbau, haben sich in den letzten Jahren drei neue Begriffe etabliert. Die Rede ist von "Homes Passed", "Homes Connected" sowie "Homes Activated". Sie beschreiben drei mögliche Ausbau-Zustände, die ein Haushalt haben kann. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Unterschiede und Bedeutungen. Mehr über Home-Passed/Connected und Activated hier in unserem großen Ratgeber.
Begriff | Was es beschreibt | Bedeutung |
---|---|---|
Homes Passed | Haushalte, die technisch erreichbar sind | Netzabdeckung, ohne Anschluss ins Haus |
Homes Connected | Haushalte mit physischem Glasfaseranschluss | Anschluss ist technisch verfügbar |
Homes Activated | Haushalte mit aktivem und genutztem Glasfaseranschluss | Nutzer haben den Dienst gebucht |
2. Ausbau in Deutschland sowie im EU-Vergleich
Viele Jahre konnten wir beim Vergleich von Deutschland zu den restlichen EU-Ländern leider nur negatives berichten. Alle Studien zeigten eine regelrecht desolate Situation. Oft belegten wir den/die letzten Plätze. Die gute Nachricht vorweg: Deutschland holt endlich auf und das mit großen Schritten. Die Schlechte News: Es ist noch viel zu tun!
Im letzten Ranking des „FTTH Councils“ im „Market Panorama 2024“, bildet Deutschland leider weiter das Schlusslicht mit Tschechien, Griechenland und Belgien. Gemessen an der Versorgungsquote liegen wir mit ca. 40 Prozent Abdeckung (Homes Passed) noch deutlich unter dem EU (+UK) Schnitt von 64,5 Prozent. Das EU39-Mittel liegt sogar bei fast 70%. Peinlich: Rumänien, das Land dem wir indirekt jährlich Mrd. an EU-Subventionen zahlen, liegt auf Platz 1 (96,5%), dicht gefolgt von Spanien und Bulgarien.
Hoffnung kommt aber von Seitens des Wachstums. Ende 2021 verwies der Bericht noch auf eine Abdeckung hierzulande von mageren 6.3 Prozent. Das sind 34 Prozentpunkte Plus in nur 3 Jahren. Auch die FTTH-Council Studie bescheinigt und ein Wachstum von 37% von 2022 bis 2023 – damit liegt Deutschland in den Top 5 der schnellst wachsenden EU-Nationen! Bei dem Tempo könnte der Rückstand bis 2030 (so der Plan) tatsächlich aufgeholt werden.
In Punkto "Takeup rate", also wieviel Anschlüsse tatsächlich auch gebucht/nachgefragt werden (Homes Activated), wenn Verfügbarkeit besteht, bleibt Deutschland weiter abgehängt. Zwar wird viel über den schlechten Ausbau gemeckert, doch ist dieser dann da, wechselt im Schnitt aktuell nur jeder 4. Verbraucher von (V)DSL oder Kabel zu Glasfaser. Im EU-Mittel liegt die Takeup-Rate bei rund 50 Prozent, also doppelt so hoch.[1]
Mögliche Gründe: Viele Haushalte sehen noch keinen echten Mehrwert für einen Umstieg oder scheuen die teilweise etwas höheren Kosten. Bei der Telekom sind die Glasfaser-Tarife aber sogar günstiger im Vergleich zu DSL! Während VDSL mit 50 MBit 43.95 € kostet, bekommt man 150 MBit über Fiber für nur 1 € mehr!
Der Unternehmensberater "BearingPoint" bezifferte in einer Studie (Q4/2024) die Zahl der Haushalte, welche Glasfaser nutzen könnten (Homes Connected), auf 32 Prozent. Allerdings betrage die Takeup-Rate nur 18 Prozent [2].
Die Breko Marktstudie verwies im April 2025 beim Ausbaustand (Homes passed) auf 48,8 Prozent, bei 24,5 Prozent angeschlossenen Haushalten (Homes Connected / Zahl der Haushalte).
2. Prognosen und Pläne schüren Hoffnung
Der neue Aufwind beim Glasfaserausbau schlägt sich auch in den Prognosen wieder. So schätzt der Breitband-Branchenverband BREKO, dass die Ausbauquote (Home Connected/HH) bie 2030 bei 48 bis 58 Prozent liegen dürfte.
Das politische Ziel einer Ausbauquote von 100% bis 2030, dürfte allerdings nicht mehr erreichbar sein. BREKO kommt, bei realistischen Schätzungen, auf eine machbare Spanne von 76 bis 86 Prozent, also rund einer Verdopplung zu Mitte 2024.

3. Kabel stellt heute die meisten Gigabitanschlüsse und nicht FTTH
Gemessen an der Anzahl der (nutzungsfähigen) Gigabit-Internetzugängen, steht Deutschland allerdings recht gut da. Denn nicht nur über FTTH können vierstellige Übertragungsraten bereitgestellt werden, sondern auch über die Kabelnetze - genauer gesagt Hybrid-Netze aus Glasfaser und Koaxial (HFC).
Die Kabelprovider stellen daher hierzulande die meisten Giga-Anschlüsse bereit (~ 62 Prozent). Insgesamt konnten Ende 2023 Schätzungen nach, fast 43 Mio. Highspeed-Zugänge mit 1000 MBit oder mehr bereitgestellt werden. Damit haben über 75 Prozent aller HH heute schon Zugang zu Gigabit-Internet – sowohl im ländlichen wie auch städtischen Bereich. Das bringt immerhin die Deutsche Telekom immer mehr unter Druck und wird so zu mehr Investitionen in die Fiber-Infrastrukturen gedrängt. Der Konzern zeigt sich hierzulande gerade für rund 14 Prozent dieser Anschlüsse verantwortlich.[3]
Des Weiteren wird seit Mitte 2019 der LTE-Nachfolger "5G" (www.5g-anbieter.info) ausgebaut. 5G-Mobilfunkmasten können aber, ohne leistungsstarke Glasfaseranbindungen, die versprochenen Leistungen jenseits der Gigabitgrenze nicht bieten. Wieder ein gewichtiges Argument für mehr Infrastrukturen!
4. aktueller FTTH-Ausbaustand Deutschlands in Zahlen
Momentan (Ende 2025) können hierzulande rund 12.5 Millionen Haushalte auf echtes Glasfaserinternet zugreifen. "Echt" bedeutet dabei die Ausbauweise, wo die Fiberleitungen direkt bis zum Haus oder Modem des Endkunden führen, also FTTH bzw. FTTB. In Prozentpunkten ausgedrückt entspricht das einer Abdeckung von ca. 27-32 Prozent, je nach Quelle (siehe oben). Zum Vergleich: VDSL (FTTC) ist zurzeit schon für rund 87 Prozent der Haushalte verfügbar.
4.1 Ausbau verlangsamte sich temporär
Nach einigen Jahren, wo die Telekom den Fiberausbau richtig intensiv anging, stockte spätestens ab 2015 bis ca. 2020 ziemlich. Der Konzern gab ebenfalls an, dass in vielen Regionen das Interesse an den schnellen Anschlüssen relativ gering ausfiel. Bis 2020 setzen die Bonner vor allem auf den Ausbau über Brückentechniken, wie Hybrid oder VDSL-Vectoring. Zwar geht tendenziell damit auch eine Erhöhung des Glasfaseranteils einher, jedoch rückt dieser immer langsamer bis zum Endkunden. Über aktuelle neue Ausbauerfolge, berichten wir übrigens regelmäßig hier im Blog.

Telekom präferierte viele Jahre den Ausbau mit VDSL + Vectoring (FTTC)
5. Ausbau nach Anbietern
Folgend wollen wir je noch einen kurzen Blick auf die einzelnen Unternehmen am deutschen Markt werfen, welche sich für die Erschließung des neuen Netzes maßgeblich verantwortlich zeigen.
5.1 Deutsche Telekom
In der bundesweiten Betrachtung nimmt, neben den Kabelnetzanbietern, die Deutsche Telekom seit 2011 eine entscheidende Rolle ein. Am 13.08.2012 startete die Telekom FTTH erstmals offiziell in den ersten 12 Städten Deutschlands. Nachdem diese zunächst weiter recht übersichtlich blieb, kamen 2013 und 2014 etliche Neulinge hinzu. Vor allem Städte, in denen der Ausbau zunächst unsicher war oder wo die Arbeiten noch im Gange waren. Ende 2025zählten wir immerhin schon über 80 Städte, in denen FTTH verfügbar war. Hinzu kommen hunderte kleine Städte und Gemeinden. Oft sind allerdings zunächst nur bestimmte Stadtteile erschlossen und nicht die kompletten Citygebiete.
Ungefähr seit 2021 verstärkte der Konzern die Bemühungen beim Fiberausbau aber wieder erheblich. So konnte die Zahl der angeschlossenen Haushalte in wenigen Jahren um mehrere Millionen Haushalte gesteigert werden. Bis 2030 plant die Telekom weiterhin den Vollausbau. Alle aktuellen Infos zum Glasfaserausbau der Dt. Telekom und die Entwicklung des Netzes im Zeitverlauf, haben wir übrigens hier ausführlich nochmal zusammengefasst.
5.2 United Internet (1und1) als neuer Akteur
Seit Anfang 2020 bietet auch 1&1 eigene Glasfaser-Tarife auf Basis eines eigenen Netzes. Genauer gesagt stammt die Infrastruktur nicht aus eigenen Ausbaubemühungen, sondern aus der Übernahme des einstigen Anbieters „Versatel“, welches ein Fiber-Netz betrieb. Zudem kooperiert 1&1 mit regionalen Unternehmen beim Vertrieb der Gigabitzugänge. Mitte 2023 verwies das Unternehmen auf ein Fibernetz mit der Länge von immerhin 60.000 Kilometern in 350 Städten! Durch Kooperationen, z.B. mit der Telekom, kann der Anbieter aber bereits sehr vielen Haushalten Glasfaser-Zugänge anbieten. Die Investition dürfte sich doppelt auszahlen, schließlich baut man intensiv seit 2021 auch am eigen 5G-Mobilfunknetz, dessen Masten angebunden werden müssen. Und hier ist Glasfaser natürlich die erste Wahl ...
5.3 Vodafone & O2 starten ebenfalls FTTH-Ausbau
Die Düsseldorfer betreiben zunächst einmal Deutschlands größtes Kabelnetz - gewachsen durch die Übernahme von Kabel-Deutschland und Unitymedia. Seit 2020 investiert auch Vodafone verstärkt in FTTH. Das Unternehmen, was sonst eher für sein starkes Kabelnetz bekannt ist, hat also auch die Notwendigkeit zur Stärkung des Zukunftsnetztes erkannt. Erste Regionen werden seit 2020 langsam ausgebaut oder sind bereits erschlossen. Mehr dazu erfahren Sie hier in unserem, Vodafone Glasfaser-Spezial. Im Herbst des gleichen Jahres machte auch O2 von sich reden, indem man ebenfalls Pläne für ein eigenes Netz veröffentlichte. Mehr dazu hier.
5.4 regionale Unternehmen
Neben der Deutschen Telekom, gibt es noch Glasfasernetze kleinerer, regionaler Anbieter. Zu diesen gehört z.B. die M-net, welche maßgeblich in Bayern agiert, Netcologne, wilhelm.tel und die "Deutsche Glasfaser". Zum Teil investieren diese Unternehmen schon seit Jahren in den Glasfaserausbau und haben rechtzeitig die fehlende Zukunftsfähigkeit von DSL erkannt. Eine Übersicht regionaler Glasfaser-Tarife finden Sie hier.
6. hemmende Faktoren für den FTTH/B Ausbau
Es gibt eine Reihe von Ausbauhemmnissen, die tendenziell verhindern, dass FTTH/B sich nicht (noch) schneller durchsetzt. Zunächst einen wären da natürlich die seit jeher horrenden Kosten im Vergleich zu anderen Techniken. Denn statt auf die schon bestehenden Telefonleitungen, die bisher für DSL/VDSL genutzt wurden, müssen komplett neue Leitungen gezogen oder vergraben werden. Hinzu kommt, dass die älteren auf kupferbasierte Breitbandtechniken durch technischen Fortschritt nochmals deutlich schneller geworden sind. Statt nur 16 MBit via ADSL, sind über VDSL Super-Vectoring auch ohne Glasfaser 50-250 MBit/s möglich. Auf kurze Distanzen per G.fast sogar 1 GBit/s. Das verzögerte temporär die Notwendigkeit für einen raschen Ausbau. Aber auch massiv leistungsfähigere Kabelnetze auf Basis von DOCSIS 3.1 oder 4.0 bieten heute Gigabitdatenraten.
Seit 2020 konkurriert gerade außerhalb der Städte zudem der LTE-Nachfolger 5G mit FTTH. Über kostengünstigen Mobilfunk können Millionen Haushalte mit ähnlich hohen Leistungen kostengünstig erschlossen werden. Allerdings gibt es hier auch einige Nachteile, wie eine etwas schlechtere Zuverlässigkeit. Zudem bieten längst nicht alle Funktarife unlimitiertes Datenvolumen und wenn, dann nur zu deutlich höheren Preisen. Gesteigerte Ausbaukosten, im Vergleich zu Funktechniken wie 5G oder Fixed wireless acess, sind also ebenfalls Gründe, worum sich der Fiber-Ausbau verzögern kann.
Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass längst noch nicht jeder Datenraten von über 250 MBit benötigt. Daher ist sicher auch die Annahmequote (je nach Quelle ca. 20 Prozent) noch eher gering. Viele Kunden sehen schlicht (zu Recht) noch nicht genügen Anwendungsmöglichkeiten für derart hohe Geschwindigkeiten. Es bedarf also noch neue, interessante Applikationen, damit die breite Masse Gigabitzugänge auch nachfragt. Etwa 8K Videostreaming…
6.1 Kosten im Detail: Der Glasfaser-Ausbau verschlingt Milliarden
Dass die Arbeiten an der Verfügbarkeit vergleichsweise schleppend vorangehen, liegt vor allem an den immensen Kosten. Alleine für die Stadt Hannover, so rechnete die Telekom vor einigen Jahren vor, kostete einen hohen zweistelligen Millionenbetrag. Zur Erschließung von 45.000 Haushalten, wurden beispielsweise gut 600 km Kabel verlegt und ca. 170 Verteilerkästen neu errichtet. Gut 80 Prozent der Kosten entfallen interessanter Weise nicht etwa auf teure Technik oder die Fiberkabel selbst, sondern auf die nötigen Tiefbauarbeiten. Schlussendlich müssen die Fiberkabel auch noch bis zum Haus der Endkunden geführt werden.

Tiefbauarbeiten für den Glasfaserausbau - Splitter | Bild: Glasfaser-Internet.info
Die Erschließung neuer Regionen muss also unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gut geplant werden. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass vorzugsweise nur dicht besiedelte, dynamische Regionen mit Glasfaser-Internet ausgebaut werden. Ein deutschlandweiter Rollout in den nächsten Jahren, ist äußerst unwahrscheinlich. Frühe Schätzungen des „Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur“ zufolge, würde der bundesweite Glasfaserausbau um die 80 Milliarden Euro kosten! Eine Zahl, welche 2017 abermals bestätigt wurde.
Ein Grund, warum die Deutsche Telekom auch Partner im Netzausbau sucht, wie etwa Energieversorger. Synergien ergeben sich z.B. dadurch, dass regionale Stadtwerke die passiven Netze ausbauen. Telekommunikationsunternehmen zahlen für die Nutzung Miete, binden diese an das Kernnetz an und schnüren Endkundenprodukte. Zudem wird eine wirtschaftliche Erschließung aller Regionen weiterhin nicht ohne einen breiten Technologiemix möglich sein. Also neben FTTH auch Brückentechniken, wie VDSL, VDSL-Vectoring, G.fast oder LTE/5G-Funk.
6.2 nicht selten scheitert der Ausbau auch mangels Interesses ...
Bedingt durch die erheblichen Ausbaukosten, lohnt die Investition in Glasfasernetze nur, wenn genügend Verbraucher Nachfrage bekunden. Daher sammeln alle Anbieter im Vorfeld meistens zunächst Vorverträge. Nur ab einer bestimmten Quantität beginnen dann die vorgesehenen Tiefbau- und Umbauarbeiten. Je nach Stadt, schwankte die Grenze zwischen einigen hundert und knapp 5000 Vorbestellungen. Meist konnte die nötige Anzahl erreicht werden. Neben der Telekom, prüft z.B. auch Vodafone bei seinen FTTH-Plänen stehts das Interesse per Vorregistrierung.
7. Notwendigkeit für das Netz
Trotz notwendiger Milliardeninvestitionen, ist für Deutschland langfristig ein gut ausgebautes Glasfasernetz unumgänglich. Da sind sich eigentlich alle Experten und die Politik (trotz geringen Handlungsdrucks) einig. Es bildet nicht nur die Basis für schnelle Glasfaser-Flatrates, sondern ist Voraussetzung für einen diversifizierten Breitbandmix. Denn überall dort, wo sich der Ausbau von breitflächigen Glasfasernetzen nicht lohnt, also auf dem Land etwa, sind Alternativen nötig.

Die Basis für so schnelle Funkanbindungen wiederum, schaffen nur per Glasfaser an das Kernnetz angebundene Sendemasten. Gleichsam wird die Relevanz intelligenter Hochleistungsnetze für den Wirtschaftsstandort Deutschland stetig seitens der Industrie betont. Ein weiterer Abfall im internationalen Vergleich (siehe oben) hätte langfristig verehrende Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit. Vor diesem Hintergrund erscheinen selbst zweistellige Milliardensummen als verkraftbar. Allerdings kann diese Last nicht maßgeblich einem Unternehmen (z.B. Dt. Telekom) aufgebürdet werden, soviel scheint klar.
8. Perspektiven
Nach einer längeren Phase wo es kaum Fortschritte gab, sehen wir und auch andere Experten (siehe Punkt 2 und 3) eine Wiederbelebung des Glasfaserausbaus - nicht nur in Deutschland, sondern EU-weit. Der stetig steigende Netzverkehr macht dies eigentlich auch alternativlos. Befeuert werden könnten die Bestrebungen zusätzlich durch das stetig wachsende 5G-Netz, was nach Masten mit Fiberanbindungen geradezu verlangt.
Selbst die Dt. Telekom will bis 2030 FTTH/B praktisch flächendeckend anbieten können. Der Wettbewerb sollte dadurch erneut entfacht werden und zu einem kleinen Wettrennen um die besten Netze führen...
Nur das Interesse der Deutschen Verbraucher an Highspeed-Internet per Glasfaser hält sich bis dato noch in Grenzen. Wahrscheinlich auch weil, bis auf IPTV und Streamingdienste wie Netflix, noch kaum relevante Anwendungen seitens der Provider angeboten werden. In vielen Haushalten verrichten noch Internetzugänge mit deutlich weniger als 50 MBit ihre Dienste. Zumeist ohne merklichen Nachteil seitens der Nutzer. Erst wenn es "Killerapplikationen" gibt, die 200 oder gar 1000 MBit voraussetzen, dürfe auch die Nachfrageseite anfachen.
Weiterführendes
» Wie resilient bzw. auffallsicher sind diese Anschlüsse?» Wird DSL bald abgeschaltet und was muss ich tun?
» Wie richte ich einen Glasfaseranschluss richtig ein?
[1] FTTH Council https://www.ftthcouncil.eu/resources/all-publications-and-assets/2043/european-ftth-b-market-panorama-2024
[2] https://www.presseportal.de/pm/68073/5856235
+ VATM; BREKO; Deutsche Telekom
[3] VATM: https://www.vatm.de/wp-content/uploads/2023/11/Marktstudie-2023-V6.pdf