FAQ - Häufige Fragen leicht beantwortet


Was ist Glasfaserinternet bzw. FTTH?

Hierbei handelt es sich um eine moderne und sehr leistungsstarke Vernetzungs- bzw. Ausbauart für stationäre Breitband-Internetzugänge. Gut zwei Dekaden lang wurde bei Internetzugängen vor allem auf das kupferbasierte Festnetz gesetzt. Zur Datenübertragung greift man dabei über die „letzte Meile“ zum Kunden auf das veraltete Telefonnetz zurück. DSL ist letztlich nichts anderes, als ein Datenübertragungsstandard für kupferbasierte Telefonleitungen. Die damit erreichbaren Geschwindigkeiten von bis zu 16 MBit/s, galten lang als völlig ausreichend. Mittlerweile jedoch sind die Ansprüche gewachsen und Engpässe vorprogrammiert. Denn immer mehr Geräte des Alltags greifen zuhause auf das Internet zu und generieren kumuliert weltweit gigantische Datenströme.

Geschieht dies parallel, wird es schnell auf der Leitung. Spätestens seit 2020 ist daher DSL eigentlich fast schon genauso veraltet wie ISDN. Gerade für Videosstreamingdienste ist die Technik bei hoher Bildqualität deutlich zu langsam.

Als ideales Medium zur Datenübertragung gelten dagegen Glasfaserkabel, da diese unglaublich viele Informationen pro Sekunde transportieren können. Je direkter bzw. durchgängiger die Endkunden damit an das Kernnetz angeschlossen werden, desto höher fällt auch die maximal erreichbare Geschwindigkeit aus. Bei FTTH (Fiber to the home) erfolgt die Anbindung praktisch zu 100 Prozent, was mittlerweile Übertragungsraten von 1000 MBit erlaubt. Rein technisch ist in Zukunft sogar noch viel mehr möglich!

Fast direkt bis zum Verbraucher erfolgt die „Verglasung“ beim FTTB-Ausbau (Fiber to the building). Hier endet die Glasfaserleitung im Keller und nur wenige Meter zum Nutzer werden per Kupferkabel überbrückt. Die folgende Grafik illustriert diese Zusammenhänge noch einmal stark vereinfacht.

Wie schnell kann ich mit FTTH surfen?

Die verfügbaren Glasfaser-Angebote erreichen momentan Datenraten von ca. 100-1000 MBit je Sekunde. Umgerechnet entspricht das 12,5 bis 125 Megabyte pro Sekunde. Der Download von 100 Songs dauert im letzten Fall dann beispielsweise nur noch 4 Sekunden. Der Inhalt einer ganzen DVD kann im Idealfall innerhalb von nur 36 Sekunden geladen werden. DSL-Kunden würden hier mindestens 40 Minuten warten.

Technisch betrachtet bietet FTTH aber noch viel Spielraum für Steigerungen nach oben. Die Dt. Telekom demonstrierte bereits 2010, dass Internetzugänge über dem Gigabitbereich (> 1000 MBit/s) bald Realität werden könnten. Vodafone kündigte mit seinem Glasfaser-Kabelnetz für die nahe Zukunft schon Zugänge mit 5-10 GBit an. Der „Weg in die Gigabitgesellschaft“ steht, geht es nach den führenden Telekommunikationsanbietern, also offen. Noch mehr Interessantes über die Geschwindigkeit von Glasfaser erfahren Sie hier in unserem Themenspezial.

Was ist der Unterschied zw. DSL, VDSL und FTTH (Glasfaser-Anschluss)?

Ausbautypen von DSL bis FTTH
Der Hauptunterschied liegt in der Anbindungsweise vom Endkunden ans schnelle Kernnetz des Internetproviders. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche technische Unterschiede, etwa bei der Modulation und Datenübertragung allgemein, die aber hier nicht thematisiert werden sollen. Beim DSL (eigentlich ADSL) wird die komplette Wegstrecke vom Hauptverteiler über den Kabelverzweiger zum Verbraucherhaushalt mit Kupferleitungen realisiert. Bei VDSL reichen die Glasfaserkabel bis zum Kabelverzweiger. Nur noch die letzte Wegstecke muss über das Festnetz überbückt werden.

FTTB führt die fiberoptischen Kabel letztendlich bis zum Haus und FTTH sogar bis zum Modem des Endverbrauchers. Die Grafik rechts verdeutlicht die drei Ausbauformen. Je weniger auf Kupferkabel als Leiter zurückgegriffen werden muss, desto höher fällt die erzielbare Datenübertragungsrate aus und desto stabiler wird die Verbindung. Mit DSL lassen sich rund 16 MBit/s, mit VDSL bis 250 MBit/s und per FTTH gar bis zu 1000 MBit/s erreichen. Übrigens: Auch die Kabelanbieter setzen zunehmend auf die Glasfaservernetzung und bieten so immer schnellere Flatrates. Hier ist die Verfügbarkeit bundesweit sogar deutlich höher. Mehr dazu erfahren Sie hier im Kabel-Internet Spezial.


Wann kommt Glasfaser-Internet (FTTH) auch zu mir bzw. wo gibt’s das schon?

Die Chancen stehen gar nicht schlecht, dass bei Ihnen entweder die Verfügbarkeit schon gegeben ist oder der Ausbau zeitnah bevorsteht. Bundesweit betrachtet, ist die Deutsche Telekom führend in puncto Glasfasernetz. Leider setzte die Telekom aber jahrelang vorerst auf Brückentechniken, wie VDSL und Hybrid-Internet. Ende 2020 gab der Konzern aber an, den Ausbau künftig wieder zu beschleunigen. 2021 folgend sollten jährlich 2 Millionen neue Haushalte erschlossen werden, was scheinbar auch funktioniert. Zudem forcieren immer mehr regionale Anbieter den Glasfaserausbau und treiben diesen mit Erfolg voran. Etwa kommunale Stadtwerke, die Deutsche Glasfaser, EWE, M-net oder netcologne. Details dazu finden Sie hier samt einer Ausbaukarte.


Benötige ich spezielle Hardware?

Glasfaser Router
Ja, definitiv! Je nachdem, ob die Anbindung per FTTH oder FTTB erfolgt, sind spezielle Router bzw. Modems nötig. Im ersteren Fall eine Terminierungseinheit sowie ein Glasfaser-Router bzw. Fibermodem, welcher die optischen Signale decodieren und wieder in elektrische umwandelt, mit denen dann der Computer etwas anfangen kann.

Alle nötigen Geräte erhalten Sie jedoch vom Anbieter Ihrer Wahl. Welche es aktuell gibt, zeigt hier unsere Vergleichs-Übersicht. Beachten Sie auch den folgenden Absatz!

Muss mein Computer für FTTH speziell aufgerüstet werden?

Das ist durchaus möglich, da ältere Computer und Komponenten ursprünglich nicht auf so hohe Datenübertragungsraten ausgelegt waren, wie sie Glasfaser-Internet liefert. Zunächst sollte die Netzwerkkarte oder der auf der Hauptplatine (Motherboard) verbaute LAN-Controller mindestens Gigabit-LAN (1 GBit/s Transferrate) unterstützen. Nicht selten finden sich in PCs heute noch alte LAN-Karten, welche nur 10-100 MBit unterstützen. Modelle mit Baujahr nach 2016, sind hingegen überwiegend mit Gigabit-LAN oder höher ausgestattet.

Ist geplant, ein WLAN im Haushalt zu etablieren, empfiehlt sich dringend auf Geräte zu setzen, die wenigstens 802.11ac oder besser noch das neuere 802.11ax unterstützen. Heute besser bekannt unter "WIFI 5" und "WIFI 6". Dann können prinzipiell auch drei bis viertellige Übertragungsraten kabellos übertragen werden. Mit älteren Standards, also WIFI 4 bzw. 802.11n und darunter, ist bei spätestens 300 MBit (brutto, daher max. 150 MBit netto) Schluss. Wer eine Glasfaser-Flatrate mit 500 MBit gebucht hat, verschenkt so im Schlimmsten Fall mehr als die Hälfte der Leistung! Hier finden Sie mehr dazu und Infos zu passender Hardware für Glasfaser-Internet.


Was, wenn bei mir kein FTTH anliegt - gibt’s es andere Highspeed-Zugänge?

Internet per FTTH ist bis dato in Deutschland nur sehr marginal ausgebaut, gerade einmal 25 Prozent der Haushalte könnten so einen Anschluss bisher bei Bedarf beziehen. Deswegen müssen Sie aber keinesfalls zwangsweise auf turboschnelles Internet verzichten. Nicht einmal, wenn Sie auf dem Land wohnen! Dort verspricht zumindest im Notfall auch in entlegenen Regionen noch der Mobilfunkstandard LTE per Funk Zugänge mit bis zu 300 MBit (teils auch höher). Seit 2020 sogar zunehmend der Nachfolger 5G.

Darüber hinaus, haben die Kabel-Provider ihr Netz in den vergangenen Jahren massiv erweitert und beschleunigt. Kabelinternet bietet daher vielerorts > 100 MBit schnelle Flatrates, bei vergleichsweise hoher Verfügbarkeit. Zu guter Letzt sei noch VDSL erwähnt. Rund 86 Prozent der Haushalte sind bundesweit damit schon versorgt. VDSL-Anschlüsse gibt es mit 50-250 MBit. Drei interessante Alternativen also, die auch ohne Glasfaser-Internet rasante Downloads und superflottes Surfen zu obendrein fairen Preisen versprechen. Fall keine dieser Optionen möglich ist, bleibt noch Internet per SAT. Mehr dazu können Sie hier nachlesen.


Was kostet FTTH?

Das variiert sehr stark je nach Anbieter, gewünschter Ausstattung (z.B. mit oder ohne TV) und angestrebter Geschwindigkeit. Generell liegen die Preise rund 5-25 € über denen vergleichbarer DSL-Komplettpakete mit Festnetzflat. Hier haben wir für Sie eine Übersicht der Glasfaser-Tarife und Anbieter zusammengestellt.


Gibt es auch Tarife ohne Festnetz?

Da immer mehr Verbraucher auch zuhause nur noch mit dem Handy telefonieren, liegt der Gedanke nahe Glasfaser-Tarife ohne Telefonanschluss zu bestellen, da dieser extra Kosten bedeutet. Ob es solche Angebote gibt und was diese kosten, zeigen wir hier in diesem Ratgeber.

Ist das auch ohne lange Mindestlaufzeit buchbar?

Nicht jeder will sich gleich zwei Jahre an einen neuen Anbieter binden. Daher stellt sich berechtigter Weise die Frage, ob es auch FTTH-Tarife ohne Mindestbindung gibt? Alle Möglichkeiten dazu haben wir hier für Sie zusammengefasst. Zudem klären wir hier die Frage, in wie weit es auch Tarief ohne Vertrag gibt.

Bei uns sind zwar Glasfaserleitungen verlegt worden, dennoch sind keine Anschlüsse verfügbar!?

Leerrohre für Glasfaser-Kabel
Das ist durchaus möglich. Nicht immer werden Anrainer auch gleich direkt ans Glasfasernetz angebunden. Mitunter kann dies gewisse Zeit dauern oder gar nicht erfolgen. Im Zuge des Glasfaserausbaus der Deutschen Telekom etwa, mussten bzw. müssen Immobilieneigentümer selbst einen Antrag auf Anschluss stellen. Je nach Gebiet und Aktion kann dies kostenlos erfolgen. Unter Umständen, z.B. nach verpassten Antragsterminen, wird der Eigentümer an den Kosten beteiligt. Manchmal wurden auch Leerrohre verlegt bzw. sind schon vorhanden, durch die ggf. Glasfaserkabel gezogen werden könnten und ein Ausbau in Zukunft noch erfolgen soll. Am besten informieren Sie sich hier auf unserer Karte über den Ausbau oder kontaktieren Ihren lokalen Provider direkt.

Wie richte ich Glasfaser ein?

Sie haben schon einen entsprechenden Tarif bestellt und der Termin der Freischaltung rückt näher? Wir zeigen in diesem Ratgeber, wie man alle nötigen Geräte korrekt einrichtet und konfiguriert.

Lohnt der Umstieg auf Glasfaser-Internet?

Ob die ultraschnellen Internetanschlüsse einen Mehrwert bieten, muss jeder persönlich beurteilen. Fakt ist, dass Glasfaser-Internet viele Vorteile birgt. Der Zugewinn an Performance ist enorm! So bietet z.B. die Telekom einen relativ preiswerten Fiber-Tarif (~ 60 €) mit 500 MBit. Hier liegt die Downloadrate 31-mal so hoch, wie bei DSL! Der Upload (senden von Dateien) ist sogar bis zu 100-mal schneller.

Auch die Hauptproblematik, mit der DSL- oder Kabel-Kunden viele Jahre lang zu kämpfen hatten, gehört der Vergangenheit an. Die Übertragungsraten bei DSL (z.B. DSL 6000) waren immer als „bis“-Werte zu verstehen. Abweichungen zum gebuchten Tarif waren leider die Regel. Bei Glasfaserinternet gilt zwar auch die „bis zu“-Angabe, allerdings liegen die tatsächlichen Leitungswerte meist sehr viel näher an der versprochenen Datenübertragungsrate.


Was ist AON und PON?

Dabei handelt es sich um zwei verschiedene Glasfaser-Techniken. Was genau der Unterschied ist und warum das für Verbraucher relevant sein kann, erklären wir hier.



Hier nachschlagen!

Begriff unklar? Der Glossar von glasfaser-internet.info erklärt die wichtigsten Abkürzungen und Begriffe leicht verständlich. zum Glossar


Verfügbarkeitscheck per Ausbaukarte

Glasfaser-Internet (FTTH) ist schon vielerorts verfügbar. Prüfen Sie jetzt, ob auch Sie das Turbo-Internet nutzen können. Unsere Karte gibt Aufschluss! Jetzt hier prüfen!


Tarifcheck

Was kostet Glasfaser und welche unterschiedlichen Tarife gibt es? Unser Tarifvergleich gibt einen schnellen Überblick und hilft beim Sparen. zum Tarifvergleich