:: VDSL – die schnelle Alternative zu FTTH
Mehr Verfügbarkeit zum kleinen Preis
Noch kommen in Deutschland nur sehr wenige Verbraucher-Haushalte in den Genuss von „echtem“ Glasfaser-Internet (FTTH). Doch es muss nicht immer die "Luxus-Variante" sein. So betrug die Verfügbarkeitsquote von VDSL (FTTC) Mitte 2023 schon nahezu 86 Prozent. Und auch bei diesem Standard wird zum Großteil auf Glasfaser gesetzt, so dass Tarife mit 50-250 MBit angeboten werden. Im Folgenden erfahren Sie, was VDSL genau ist, wer es bietet, wo es verfügbar ist und wie hoch die Kosten handelsüblicher VDSL-Tarife sind.
Was ist VDSL?

VDSL: Bis zu 250 MBit schnell surfen in immer mehr Regionen
Denn nicht nur dass mit DSL selten die vollen 16 MBit/s überhaupt erreicht werden - meist greifen im Alltag gleich mehrere internetfähige Geräte in der Wohnung gleichzeitig auf das Internet zu. Tablets, Smartphones, Smart-TV, Streaming TV Boxen und mehrere PC´s oder Laptops sind dabei nur einige der typischen Daten-Verbrauchter im Haushalt. Das über 20 Jahre alte DSL ist praktisch "out" und reicht meist nur noch für preisbewusste Gelegenheitsnutzer aus.
VDSL bietet dagegen genug Power für heutige und künftige Anwendungen. Üblich sind aktuell, wie angedeutet, Anschlüsse mit 50-250 MBit pro Sekunde. Damit kommt die Brückentechnik immerhin nahe an viele FTTH-Tarife heran. Möglich wird das Plus an Leistung durch teilweise Verwendung von Glasfaserkabeln und verbesserten, technischen Verfahren bei der Übertragung selbst, wie etwa dem VDSL-Vectoring bzw. Supervectoring. Mehr dazu finden Sie im letzten Abschnitt auf dieser Seite. Zunächst widmen wir uns der wichtigen Frage, welche Breitbandanbieter überhaupt VDSL-Tarife bereitstellen?
Wer bietet VDSL?
Mittlerweile offerieren fast alle größeren Internetprovider spezielle Breitbandtarife über VDSL. Lange Zeit war die Wahlfreiheit übrigens deutlich geringer, da praktisch nur die Telekom VDSL-Zugänge im Angebot hatte. Überregional gibt es heute den VDSL-Datenturbo, je nach Verfügbarkeit, bei O2, Vodafone, 1und1 und der Deutschen Telekom. Regional sind insbesondere M-Net, Netcologne und EWE erwähnenswert. Einige bieten mitunter sogar echtes Glasfaser-Internet per FTTH oder FTTB. Zu guter Letzt vertreiben mitunter auch kleine, lokale Provider ebenfalls VDSL-Tarife.
VDSL-Anbieter | Telekom | Vodafone | 1&1 | O2 |
---|---|---|---|---|
Ausbausituation ca. | 86 % der Haushalte | ~ wie Telekom | ~ wie Telekom | ~ wie Telekom |
VDSL mit bis zu | 250 MBit | 250 MBit | 250 MBit | 250 MBit |
bietet Vectoring | ja | ja | ja | ja |
Supervectoring | seit 2018 | seit 2018 | seit 2018 | seit 2019 |
Tarife ab ca. | 43 € | 40 € | 40 € | 30 € |
optional mit IPTV | ja (Magenta-TV) | ja (Vodafone TV) | ja ("HD TV") | ja (Waipu) |
Mindestvertragslaufzeit | 24 Monate | 24 Monate | optional ohne | optional ohne |
zum Anbieter | » zur Telekom | » zu Vodafone | » 1und1 | » zu O2 |
Das wir die Verfügbarkeitsquote derart angegeben haben, dass diese (in etwa) der der DT. Telekom entspricht hat einen Grund. Die aufgeführten Anbieter verfügen teils zwar auch über eigene Netzstrukturen, mieten sich für VDSL aber größtenteils per Bitstream bei der Telekom ein. Bis auf die Deutsche Telekom, machen die anderen Provider leider keine Angaben zum VDSL-Ausbau, so dass wir vor diesem Hintergrund in etwa von einer annähernd gleichen Verfügbarkeit ausgehen müssen. Dennoch lohnt immer nochmal ein Test der Verfügbarkeit am eigenen Wohnort bei jedem der Anbieter!
Am besten beurteilen wir die Angebote von der Deutschen Telekom, 1und1 und Vodafone. Alle drei bieten zu den VDSL-Tarifen optional auch noch IPTV an. TV, Internet und Telefon können also von einem Anbieter in Form eines günstigen Komplettpaketes bezogen werden. IPTV gilt heute als aussichtsreichste TV-Technik der Zukunft. Schließlich lässt sich das internetbasierte TV, leistungsstarke Breitbandanschlüsse vorausgesetzt, am einfachsten nach oben skalieren. Gemeint ist etwa die Einführung von Ultra-HD. Streamingdienste wie Disney+, Netflix und Amazon setzen schon länger auf das ultrascharfe TV.

Magenta-Fernsehen: TV in HD via IPTV. Glasfaser und VDSL bieten beste Bildqualität
Ist VDSL besonders teuer?
In den Anfangsjahren war VDSL sprichwörtlich der pure Luxus. Angebote kosteten nicht selten das Doppelte vergleichbarer DSL-Pakete. Heute liegt der Aufpreis nur marginal über DSL-Niveau oder teils bei Null. Eine Doppelflatrate mit VDSL 50.000 KBit und Festnetzflat gibt es schon ab 30-35 €. Das bedeutet im Schnitt 5 € Mehrkosten für ein Vielfaches an Übertragungsrate und Surfkomfort. Alle Angebote finden Sie hier in unserem großen VDSL-Tarifvergleich.
Wo ist VDSL verfügbar?
Den Hauptanteil des VDSL-Netzes unterhält die Deutsche Telekom. Die Tarife sind in über 50 Städten, vorwiegend Großstädte, verfügbar. Zum Beispiel Berlin, Frankfurt, Dresden und Hamburg. Dazu kommen immer mehr Gemeinden. Die Ausbauquote bundesweit beträgt aktuell ca. Prozent. Es ist im Übrigen stets sinnvoll, einen Verfügbarkeitstest bei allen Anbietern durchzuführen
» VDSL-Verfügbarkeitscheck bei Vodafone machen
» Verfügbarkeit hier bei O2 prüfen
» Verfügbarkeit hier bei 1&1 prüfen
Neue Standards: Vectoring und Supervectoring
Noch etwas schneller wird VDSL mit dem sogenannten Vectoring-Verfahren. Dabei werden (stark vereinfacht gesagt) Störungen bei der Übertragung innerhalb der Kupferkabel des Festnetzes eliminiert oder zumindest versucht diese zu dämpfen. Im Endeffekt kann so die Datenrate mehr als verdoppelt werden. Noch einen Schritt weiter gehts das sogenannte "Supervectoring". Künftig sollen sogar Datenraten bis 300 MBit möglich sein. Und das ganz ohne neue, teure Glasfaserkabel.
Die obere Grafik zeig, wie sich die Leistungsfähigkeit der verschiedenen DSL-Techniken über die Jahre seit 2000 entwickelt haben. Die vorläufige Krönung markiert das G.fast Verfahren, welches aber maßgeblich beim Glasfaserausbau mit FTTB unterstützend eingesetzt wird.
Was unterscheidet VDSL technisch von DSL?
Der heute eingesetzte VDSL2-Standard (ITU G.993.2), wurde 2006 verabschiedet und bietet aus technischer Perspektive eine maximale Datenübertragungsrate von 200 MBit (VDSL2-Profil 30a). Im Gegensatz zum ADSL, werden Glasfaser-Leitungen bis zum Endverteiler (KvZ) gelegt (FTTC). Von dort an, greift man für die Anbindung der Endkunden, wie bei DSL, auf das Festnetz zurück. Durch die geteilte Ausbauweise spricht man daher auch von einem Hybrid-Netz. Um eine höhere Datenrate als bei DSL zu erreichen, wurden zudem die Frequenzbänder stark verbreitert. ADSL nutzt zur Modulation der Datenströme maximal ein 2,2 MHz breites Band.
Bei VDSL können bis zu 30 MHz genutzt werden. Die folgende Grafik illustriert im Vergleich die Aufteilung der Frequenzblöcke für VDSL bei der Deutschen Telekom nach dem Profilplan 17a mit 17 MHz Bandbreite. Bei diesem Profil lässt sich eine Datenrate von rund 50 MBit erreichen.

Ebenfalls verbessert wurde die Modulation der Daten auf die Trägerfrequenzen, was abermals zur verbesserten Leistungsfähigkeit von VDSL beiträgt. Die technischen Details wollen wir Ihnen allerdings an dieser Stelle ersparen. Interessenten können hier mehr dazu erfahren.