Ratgeber: Glasfaser-Anschluss
Was bieten diese Anschlüsse und für wen eignen sie sich?
Jahrelang waren DSL-Anschlüsse das Nonplusultra in Punkto Highspeed-Internetzugang. Doch mittlerweile kann die DSL-Technik kaum noch den Ansprüchen von heute standhalten. Denn die Nutzungsgewohnheiten haben sich in den vergangenen Jahren rasant geändert. Oder anders ausgedrückt: Der Datenhunger wächst! Filme auf Abruf, Spielkonsolen, Tablets, Streamingdienste und Mediatheken – dutzende Geräte wollen zuhause ins Netz.
Der Zukunft gehört daher den extrem leistungsstarken Glasfaser-Anschlüssen. Doch wo gibt es die, wie schnell ist Glasfaser-Internet wirklich und was kostet das? Unser Ratgeber gibt Aufschluss! Zudem zeigen wir mögliche Ausweichoptionen auf, falls die Technik bei Ihnen vor Ort noch nicht hinreichend ausgebaut wurde.
Glasfaser ist nicht gleich Glasfaser – die Anschlussarten
Im Sprachgebrauch wird heute vieles als „Glasfaser-Anschluss“ über einen Kamm geschert. Dabei gibt es feine aber relevante Unterschiede. Die meisten Haushalte werden nach wie vor nur über eine Teilstrecke per Glasfaser (Fiber) ans Kernnetz des Providers angebunden. Man spricht auch von Fiber to the Curb (FTTC) bzw. Glasfaser bis zum Bordstein. Danach fließen die Daten wieder über die alten Kupferkabel des Festnetzes.
Neben dem veralteten ADSL kommt heute immer öfters das bedeutend schnellere VDSL zum Einsatz. Mit der Vectoring- bzw. Supervectoring-Erweiterung, können dann bis zu 250 MBit erreicht werden. Mit ähnlichen Verbesserungen, wie dem sogenannten G.fast, lassen sich auf den Reststrecken sogar gut 1000 MBit stemmen. In der rechten Spalte auf dieser Seite finden Sie übrigens eine Illustration, die nochmal die verschiedenen Ausbauweisen der Anschlüsse verdeutlicht. Auch ohne durchgängige Glasfaser-Bauweise bis zum Endverbraucher, lassen sich also superschnelle Tarife realisieren.
Der ideale Weg führt aber trotzdem direkt zum Haushalt. Dann spricht man von Fiber to the home (FTTH). Direkt angebundene Glasfaser-Zugänge leisten heute um die 2000MBit, wie der folgende Abschnitt noch einmal zeigt. Prinzipiell sind technisch aber auch Geschwindigkeiten jenseits der 5000 MBit/s vorstellbar.
Wie leistungsstark ist so ein GF-Anschluss eigentlich?
Die Datenraten für Download und Upload lassen praktisch keine Wünsche offen. Im Vergleich zu DSL oder VDSL, sind um ein Vielfaches höhere Leistungen möglich. In naher Zukunft dürfte sogar der Bereich über 5000 MBit keine Zukunftsmusik mehr sein. Aktuell sind FFTH-Tarife mit bis zu 2000 MBit verfügbar.
Doch selbst 500 MBit markieren bereits einen echten Turbo! Der Inhalt einer kompletten DVD (4,7 GB) kann darüber in rund 1,3 Minuten geladen werden. DSL-Anschlüsse benötigen dazu wenigstens 40 Minuten. Beim Upload (senden) sind die Abstände sogar noch größer. Zum Hochladen der DVD in die Cloud benötigt unser fiktiver DSL-Kunde mindestens 10 Stunden. Ein Glasfaseranschluss schafft die gleiche Aufgabe in weniger als 3 Minuten, manche in unter 1 Minute. Denn hier beträgt die Uploadrate 200-500 MBit/s, statt nur 1 MBit/s bei DSL16000. Erste Tarife schaffen sogar 1000 MBit/s im Upstream!
Der passende Zugang für mich
Leider sind bis heute kaum 12.7Mio. Haushalte in Deutschland direkt per FTTH angebunden (Stand: Mitte 2024). Der Löwenanteil muss sich noch mit VDSL & Co. begnügen. Mehr zur aktuellen Verfügbarkeit erfahren Sie hier auf unserer Karte. Ist Ihr Wohnort vielleicht doch schon versorgt?
Doch selbst wenn nicht, gibt es mit Kabel-Internet, Hybrid oder VDSL drei interessante Alternativen. Die Abdeckung von VDSL ist mit 86 Prozent (Mitte 2024) nämlich bereits relativ gut. Angeboten wird VDSL zurzeit zum Beispiel von der Telekom, 1und1, O2 und Vodafone. Für eine Doppelflat fallen monatlich ca. 35-55 Euro an.
Was kostet so ein Glasfaseranschluss?
Im Vergleich zu einem herkömmlichen Zugang per DSL, sollte man hier mit einem Aufpreis von zirka 10-20 Euro monatlich rechnen, je nach gewünschter Geschwindigkeit. Die genauen, monatsaktuellen Preise finden Sie hier in unserer Tarif-Übersicht.
Was benötige ich noch?
Sofern die Verfügbarkeit bei Ihnen vor Ort gegeben ist, benötigen Inhaber eines Glasfaseranschlusses noch die passende Hardware. Also ein Glasfasermodem und ein leistungsstarker, moderner Router. Letzterer sollte die neusten WLAN-Standards 802.11ax (WIFI 6) bzw. 802.11be (WIFI 7) unterstützen und mindestens ein Gigabit-Port aufweisen. Gleiches gilt für die genutzten Heimgeräte – also z.B. Smartphone, Laptop oder PC. Die notwendige Hardware (Modem/Router, ggf. ONT) wird übrigens bei Bestellung vom Anbieter Ihrer Wahl gestellt (Onlinerabatte beachten). Teils gegen ein einmaliges Entgelt, teils gegen eine kleine Mietgebühr.
Wie richte ich meinen Anschluss ein?
Nichts leichter als das! In diesem Ratgeber vermitteln wir ausführlich, was man bei der Einrichtung beachten sollte und wie was verbunden werden muss.
Ich habe ein Haus aber noch keinen GF!
Dann können Sie ggf. die Anbindung der eigenen Immobilie beantragen. Allerdings gibt es eine Reihe von Faktoren, nach denen sich die Kosten für die Erschließung richten. Zudem gibt es verschiedene Möglichkeiten beim Hausanschluss selbst.
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