In den USA führte das Broadband Forum landesweite Tests durch, um die Kompatibilität der neuesten Glasfasertechnologien XGS-PON und 25GS-PON zu Hardware-Herstellern und Netzbetreibern zu gewährleisten. In Deutschland hingegen, haben sich bereits einige ISPs mit den neuesten Technologien auseinandergesetzt.

Im Januar 2025 fand in Louisville, Colorado (USA) ein „Plugfest“ mit CableLabs als Gastgeber statt. Dort testeten führende Firmen aus dem Glasfaserbereich die technische Einsatzbereitschaft der XGS-PON- und 25GS-PON-Technologien, um die Kompatibilität der Glasfaserprodukte zur Verbindung zwischen den Hausanschlüssen und den Kernnetzen der ISPs zu testen. Zu den teilnehmenden Firmen zählen Askey Technology, AVM GmbH, Calix, CIG, Comtrend, Cortina Access, Evolution Digital, Gemtek Technology Co. Ltd., Harmonic, Inc., Hitron Technologies Inc., MT2, Nokia, Sagemcom Broadband SAS, Sercomm, TraceSpan Communications sowie Vantiva. Die Testergebnisse sind ausschlaggebend für die vom Broadband Forum veröffentlichten Standardverfahren und -modelle, die als Grundlage für ein effektives Breitband-Ökosystem dienen.
Technik hinter der Glasfasertechnologie der nächsten Generation
Ausgehend von den Abkürzungen, lassen sich Übertragungsraten und die einzusetzenden Technologien ablesen. Von G-PON bis 100G-PON: all diese Technologien zählen zu den passiven optischen Netzen (PON). Dabei steht „G“ für Gigabit, sodass G-PON einer Geschwindigkeit von einem Gbit/s entspricht. Höher fällt die Geschwindigkeit bei XGS-PON aus, da „X“ für 10, sprich 10 Gbit/s steht. Ein „S“ in XGS-PON deutet auf „symmetrische“ Übertragungsraten hin, sodass mit dieser Technologie sowohl im Upstream als auch Downstream dieselben Geschwindigkeiten erzielt werden. Abkürzungen, welche mit 25G beginnen, werden als die nächste Generation der Glasfasertechnologien bezeichnet.
Um die Daten mittels XGS-PON simultan im Upstream und Downstream zu übertragen, wird auf das Wellenlängen-Multiplexverfahren (WDM) zurückgegriffen. Im Downstream werden die Daten auf einer Wellenlänge von 1.577 nm gesendet, wobei im Upstream eine Wellenlänge von 1.270 nm zum Einsatz kommt.
Vorteile der nächsten Generation
Mittels XGS-PON können Dienste sowohl in Büros als auch in den Wohnungen genutzt werden. Denn das Streamen von Videos, das Abhalten von Video-Konferenzen oder 5G beanspruchen zunehmend mehr Bandbreite, weshalb sich die Umstellung auf XGS-PON lohnt. Abgesehen von höheren Bandbreiten, verbrauchen PON-Netze deutlich weniger Strom, da anders als bei VDSL, keine aktiven Elemente verbaut werden.
Des Weiteren existiert eine Kompatibilität zwischen den PON-Technologien. Denn mit XGS-PON können die Daten via dieselben Glasfaser gesendet werden wie mit der älteren Technologie G-PON, ohne dass es Anpassungen an der passiven Infrastruktur bedarf. Bestehende Glasfasernetze können günstig aufgerüstet werden. Denn die Einfachheit und Abwärtskompatibilität zählen zu den Hauptargumenten von PON-Netzen.
XGS-PON: Zunehmend im Kommen
In Deutschland betreibt die Deutsche Telekom XGS-PON-Netze in ausgewählten Ausbaugebieten, darunter Darmstadt. Außerdem setzen sich die Bonner dafür ein, XGS-PON flächendeckend einzusetzen: „In Zukunft haben wir das 10-Gigabit-System XGS-PON. Da können wir dann 10 Gigabit im Downstream und 10 Gigabit im Upstream in der gleichen Netzstruktur anbieten“, erwähnt Ralph Leppla, Squad Leader im Network Innovation Center.
Darüber hinaus hat M-net in eigenen Tests signifikant hohe Übertragungsraten erzielt. Mittels einer Lichtwellenlänge im kommerziellen Netz des Münchener Netzbetreibers, wurden auf der ringförmigen Strecke zwischen München, Ingolstadt, Nürnberg und Regensburg 900 Gbit/s gemessen.
In Börry, einem Ortsteil, der sich im Landkreis Hameln-Pyrmont in Niedersachsen befindet, hat htp erstmals erfolgreich XGS-PON eingeführt. Hierbei hat der Netzbetreiber aus Hannover mit dem Berliner Glasfaserspezialisten ANEDiS zusammen gearbeitet, indem der Berliner Partner aktive OLT-Technik von Calix bereitgestellt hat. Daneben half ANEDiS bei einem Ausbauprojekt von Eurofiber in Berlin mit, indem aktive OLT- und ONT-Technik zur Verfügung gestellt worden ist. Eurofiber konnte daraufhin in einem Berliner Ausbauprojekt ein Open-Access-Netz bestehend aus FTTH-Anschlüssen schaffen. Das aus eigenen Mitteln finanzierte Glasfasernetz basiert auf der neuen XGS-PON-Technologie. Alles in allem ist XGS-PON zwar im Kommen, in Deutschland hingegen noch zu unbekannt, als das es in naher Zukunft flächendeckend eingesetzt wird.
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Bild im Artikel: © Glasfaser-Internet.info
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