Verglichen mit den europäischen Spitzenreitern, schneidet Deutschland bei Festnetz-Breitbandanschlüssen mit einer erzielten Durchschnittsgeschwindigkeit von 99,19 Mbit/s im März 2025 mittelmäßig ab. Grund hierfür könnte die deutlich niedrigere Quote sein.
Hierzulande beträgt die Glasfaserausbauquote 48,8%, wobei Bayern diesbezüglich eine Ausnahme darstellt. Immerhin liegt die Quote in diesem Bundesland mit 81% deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Eine von Ernst & Young Anfang 2025 veröffentlichte Studie geht auf Basis der aktuellen Entwicklungen auf dem Glasfasermarkt davon aus, dass noch in diesem Jahr die 50%-Marke überschritten wird.
Auch fällt die Take-Up-Rate mit 26% in Deutschland im Vergleich zu den westeuropäischen Ländern niedriger aus. Als mögliche Gründe gelten die durchschnittlichen Kosten für ein monatliches Abonnement. Beispielsweise bezahlen Nutzer in Italien für ein empfangenes oder gesendetes Megabit via Internet 4 Cent, auf der maltesischen Insel 5 Cent und in Frankreich sowie Andorra 6 Cent. In Deutschland schlägt die Übertragung gar mit 98 Cent zu Buche.
Deutsche Telekom (Stand März 2025)
Derzeit stellt der Bonner Netzbetreiber 48% aller Glasfaseranschlüsse in Deutschland zur Verfügung. In Zahlen ausgedrückt sind das 10,5 Millionen FTTH-Anschlüsse. Etwa 4.950 davon bauen die Deutsche Telekom täglich, wobei im Rekordmonat März ganze 178.000 Glasfaseranschlüsse hinzugekommen sind. Abgesehen von Glasfaser, ist für mehr als 37 Millionen Haushalte DSL verfügbar, von denen 31 Millionen wiederum auf VDSL zugreifen können. Insgesamt verfügt das Glasfasernetz des Kommunikationskonzerns über eine Länge von mindestens 800.000 Kilometer.
Bild © Glasfaser-Internet.info
Laut einer vom Telekommunikationsunternehmen veröffentlichten Statistik, war MagentaTV unter den Nutzern am beliebtesten. Des Weiteren zählten Netflix, YouTube, Amazon Prime Video sowie TikTok zu den gefragtesten Diensten. Was Cloud-Dienste angeht, so wurde Google Cloud am häufigsten genutzt, wobei auch Microsoft Teams, WhatsApp, iCloud und FaceTime überdurchschnittlich häufig eingesetzt wurden.
Vodafone (Stand März 2025)
Bei Vodafone surfen 24 Millionen Abonnenten im größten Gigabit-Netz von Deutschland. Um den Breitbandausbau voranzutreiben, setzen die Düsseldorfer auf drei unterschiedliche Methoden. Zum einen wurden seit letztes Jahr über 3.500 Netzaufrüstungen im Kabel-Glasfasernetz vorgenommen. Aufgrund dessen sind im kompletten Kabel-Glasfasernetz, das damals von Kabel Deutschland übernommen wurde, Gigabit-ähnliche Geschwindigkeiten verfügbar. Außerdem ist in neuen Plänen die Rede davon, die Geschwindigkeiten im Download auf bis zu 10 Gbit/s anzuheben.
Zweitens hat der Düsseldorfer Netzbetreiber zusammen mit Altice eine Glasfaser-Offensive unter dem Joint-Venture OXG gegründet. Um die Ziele des Joint-Ventures, nämlich sieben Millionen FTTH-Anschlüsse in sechs Jahren zu erreichen, stehen für das Vorhaben sieben Milliarden Euro zur Verfügung. Demnächst launcht OXG eine Glasfaser-Offensive in Bayern. Innerhalb von 12 Monaten werden neue Glasfaser-Projekte in größeren bayerischen Städten in Gang gesetzt, darunter Nürnberg, Augsburg, Hof sowie Würzburg. Zunächst sind in Bayern 300.000 neue FTTH-Anschlüsse vorgesehen, wobei in den nächsten Jahren rein theoretisch 650.000 neue FTTH-Anschlüsse möglich sind. Drittens haben die Düsseldorfer das Programm „GigaGemeinde“ mit der Absicht initiiert, ländliche Regionen mit Glasfaser zu versorgen. Dabei arbeitet der Netzbetreiber mit Kommunen zusammen.
O2 Telefónica (Stand März 2025)
Ähnlich wie der Kommunikationskonzern aus Düsseldorf, setzt Telefónica auf mehrere Strategien bezüglich des Breitbandausbaus. Aufgrund einer Kooperation mit den Bonnern stehen für die Kunden des Kommunikationskonzerns rein theoretisch betrachtet 10,5 Millionen Glasfaseranschlüsse zur Verfügung. Im vierten Quartal 2024 wurden über 2,375 Millionen Breitbandanschlüsse gebucht, was einem Plus von 3,4% gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Auch ist die veraltete VDSL-Technologie noch immer beliebt. Denn 1,785 Millionen VDSL-Anschlüsse wurden im vierten Quartal 2024 abonniert. Allerdings nimmt die Zahl der VDSL-Anschlüsse von Quartal zu Quartal ab, was einem Rückgang von 3,8% im Vergleich zum Vorjahresquartal ausmacht.
Darüber hinaus hat der Netzbetreiber mit Sitz am Georg-Brauchle-Ring in München zusammen mit der Allianz das Joint-Venture „Unserer grüne Glasfaser“ (UGG) gegründet. UGG konzentriert sich vorrangig auf den Bau von FTTH-Anschlüssen und ist in acht Bundesländern aktiv, wobei sich die Reichweite von Süddeutschland bis Nordrhein-Westfalen sowie Sachsen-Anhalt erstreckt. Glasfaseranschlüsse des Joint-Ventures sind in 350 Kommunen verfügbar, weitere 150 Gemeinden werden demnächst mit Glasfaser versorgt. Um die eine Million Glasfaseranschlüsse wurden beim Joint-Venture gebucht.
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1&1 Versatel (Stand März 2025)
Aufgrund einer Kooperation mit den Bonnern, haben rein theoretisch rund 29 Millionen Kunden Zugriff auf 10,5 Millionen FTTH-Anschlüsse. Aus den veröffentlichtem Geschäftsbericht geht jedoch hervor, dass die Zahl der abgeschlossenen Breitbandverträge leicht rückläufig ist. Während Ende 2023 4,01 Millionen Breitbandanschlüsse gebucht wurden, waren es im vierten Quartal 2024 0,2% weniger, nämlich 3,95 Millionen.
Zusätzlich verfügt Versatel über ein eigenes Glasfasernetz, welches mittlerweile eine Länge von 65.000 Kilometern aufweist und in mehr als 350 Städten verfügbar ist. Das durch Eigenkapital finanzierte Glasfasernetz ist für Gewerbetreibende zugänglich, weil 1&1 zusätzlich über 300 Gewerbeparks mit Glasfaser versorgt.
Deutsche Glasfaser (Stand April 2025)
Die Deutsche Glasfaser errichtet durchschnittlich über 400.000 FTTH-Anschlüsse jährlich, indem über eine Milliarde Euro pro Jahr zur Verfügung stehen. Die hierfür erforderlichen Mittel stammen zu 51% von EQT, einer Investmentgesellschaft aus Schweden sowie zu 49% vom kanadischen Pensionsfonds OMERS. Insgesamt verfügt der in Borken (NRW) ansässige Netzbetreiber über ein Investitionsvolumen von 10 Milliarden Euro. Bislang hat der auf den ländlichen Raum fokussierte Netzbetreiber circa 2,4 Millionen FTTH-Anschlüsse gebaut. Die über 1,4 Millionen Abonnenten eines Glasfasertarifs beim Netzbetreiber aus Borken verteilen sich auf 1.750 Kommunen.
Tele Columbus (Stand März 2025)
Beim Kabelnetzbetreiber aus Berlin haben derzeit 2,4 Millionen Nutzer einen Breitbandanschluss gebucht. Ähnlich wie Vodafone, hat Tele Columbus das Kabelnetz mit DOCSIS 3.1 aufgerüstet, damit im Kabel-Glasfasernetz Geschwindigkeiten im Gigabit-Bereich erhältlich sind. Nach dem Rollout von DOCSIS 3.1 sind zwei weitere Ausbauschritte beabsichtigt, welche bis 2025 implementiert werden. Dadurch erhöht sich zukünftig die Geschwindigkeit im Download sowie im Upload.
Seit einigen Jahren errichtet Tele Columbus zunehmend FTTH-Netze. Vor kurzem wurde ein neuer Backbone an das Netz des Berliner Netzbetreibers angeschlossen. Aufgrund der gesteigerten Skalierbarkeit des Netzes, wird dadurch die Transportleistung erhöht. Zusätzlich kann mithilfe des neuen Backbones der Übergang von Kabel-Glasfasernetzen hin zu FTTH-Netzen einfacher realisiert werden.
DNS:NET (Stand April 2025)
Das in Berlin ansässige Telekommunikationsunternehmen DNS:NET betreibt Netze in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Die Zahlen des regionalen Netzbetreibers können sich sehen lassen. Über 150.000 Haushalte sind ans regionale Glasfasernetz angeschlossen sowie über 400 Orte und Gemeinden werden mit Glasfaser von DNS:NET versorgt.
Bild © DNS:NET
Kürzlich hat der Netzbetreiber aus Berlin ein Glasfaser-Projekt im Landkreis Börde nach sechs Jahren Bauzeit abgeschlossen. Bis zum Projektende wurden 1.498 km Tiefbautrassen, 3.136 km Rohre und 4.741 Glasfaserkabel verlegt.
Westconnect (Stand April 2025)
Westconnect (NRW) konzentriert sich ähnlich wie Deutsche Glasfaser auf den ländlichen Raum. In über 500 Kommunen betreibt der Netzbetreiber aus Essen Glasfasernetze. Die Kommunen verteilen sich auf die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen sowie Hessen. Um über 2 Millionen Nutzer mit Glasfaser zu versorgen, wurden bislang 15.000 km Glasfaserkabel verlegt.
Zurzeit ist das Telekommunikationsunternehmen in Dorsten mit dem Ausbau eines Glasfasernetzes beschäftigt. Für das bis voraussichtlich 2026 anhaltende Glasfaserprojekt wurden bislang 67 Kilometer an Glasfaserkabel verlegt. Die ersten 800 Haushalte sind bereits mit dem Glasfasernetz verbunden.
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