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20. 04. 2025

Aus den Auswertungen von Ooklas Speedtest geht hervor, dass Frankreich, Island und Dänemark zu den Spitzenreitern in Europa gehören, was die Geschwindigkeit betrifft. Ein Blick hinter die Kulisse offenbart, dass die Ausbauquoten höher als in Deutschland liegen.

 

 

Verglichen mit den europäischen Spitzenreitern, schneidet Deutschland durchschnittlich ab. In der vom Speedtest veröffentlichten Auswertung für den März 2025 liegt die durchschnittliche Bandbreite bei 99,19 Mbit/s. Dagegen fallen in den Top 3 europäischen Ländern, nämlich Dänemark (270,41 Mbit/s), Island (300,42 Mbit/s) und Frankreich (301,65 Mbit/s) die Übertragungsraten deutlich höher aus.

Breitbandausbau in Dänemark

Wie aus dem 2024 veröffentlichten Jahresbericht „Broadband Coverage in Europe“ der Europäischen Union hervorgeht, überragt die Verfügbarkeit an Festnetz-Breitbandanschlüssen sowie an VHCN-Anschlüssen („Very High Capacity Networks“, engl. für Netze mit sehr hoher Kapazität) den europäischen Durchschnitt. Darunter fallen FTTP-Netze sowie Kabelanschlüsse, welche mit DOCSIS 3.1 realisiert werden. Die Abdeckung mit Breitbandanschlüssen beträgt satte 99,6%, während die Abdeckung mit VHCN-Anschlüssen mit 97,2% ebenfalls sehr hoch ist.

 

Auf dem Land stellt DSL mit einer Abdeckung von 87,8%, gefolgt von FTTP (84%), DOCSIS 3.1 (66.1%) und VDSL (57.5%), die am meisten genutzte Festnetzanschlussart dar. Bezogen auf die einzelnen Regionen, herrscht in 9 von 11 Regionen eine hohe Verfügbarkeit (> 95%) an VHCN-Anschlüssen vor, wobei keine dieser Regionen einen Wert unterhalb der 65%-Marke erzielt. Insgesamt haben 84,6% der dänischen Haushalte Zugriff auf Tarife mit mindestens einem Gbit/s im Download und Upload.

Spezielle Situation in Island

Island legt nochmal eine Schippe darauf in Sachen Übertragungsraten. Satte 93% der Bevölkerung verfügen über Zugang zu FTTH-Netzen. Dies ist den beiden größten Internet-Providern geschuldet. Denn Míla betreibt ein landesweites Glasfaser- und Kupferanschlussnetz und bietet Tarife mit mindestens 1 Gbit/s bis hin zu 10 Gbit/s an. Die Netze des isländischen Netzbetreibers werden mittels der Glasfasertechnologien XG-PON/GPON realisiert. Gebucht werden können die Tarife des größten Internet-Providers in den meisten Ballungsgebieten, wobei die Abdeckung in Reykjavík nicht zu 100% vorhanden ist.

 

Das zweitgrößte Netz gehört dem Internet-Provider Ljósleiðarinn, welcher über ein flächendeckendes Glasfasernetz in Reykjavík verfügt. Daneben sind die Tarife des alternativen Internet-Providers in kleineren Städten buchbar. Weitere kleinere Glasfasernetze werden von Kommunen und lokalen Firmen verwaltet. Dank der Lage im Atlantik, können europäische und amerikanische Orte schneller angepingt werden. Denn Island ist mit Europa und Nordamerika über vier Unterseekabel verbunden.

 

Im ländlichen Raum existieren circa 1.800 Standorte, an denen lediglich ADSL mit einer Geschwindigkeit von weniger als 10 Mbit/s verfügbar ist (Stand 2022). Allerdings ist dort in zahlreichen Städten Zugang zu VDSL vorhanden. Aufgrund dessen hat die isländische Regierung beschlossen, bis 2026 100% Verfügbarkeit an Glasfaseranschlüssen zu realisieren, indem Fördermittel an Internet-Provider weitergereicht werden.

Frankreichs Vormachtstellung

Derzeit haben 40,6 Millionen Haushalte in Frankreich Zugang zu FTTH-Anschlüssen, was einer Quote von umgerechnet 91% entspricht (Stand Dez. 2024). Tatsächlich haben 24,4 Millionen Nutzer einen Glasfasertarif gebucht. Daraus ergibt sich, dass weniger als einer von zehn FTTH-Anschlüssen nicht genutzt wird.

 

Die französische Regierung peilt den flächendeckenden Glasfaserausbau an, indem die Netzbetreiber ihren FTTH-Ausbau abschließen und die Nutzer über einen FTTH-Anschluss verfügen. Hierfür veröffentlichte die Regierung einen sogenannten symmetrischen Rahmen, welcher den Zugang für kommerzielle ISPs zu diesen Netzen regelt. Darin ist unter anderem festgelegt, dass FTTH-Netze in weniger dicht besiedelten Gebieten flächendeckend ausgebaut werden. Wenn private Nutzer oder Unternehmen auf dem Land nach Ablauf der sogenannten Vollständigkeitsfrist nicht ans Glasfasernetz angeschlossen sind, dann können einzelne Nutzer oder Betriebe als auf „Antrag anschließbar“ eingestuft werden. Es ist auch möglich, dass sie keinen Zugang erhalten, wenn der aufgeführte Grund nicht in der Verantwortlichkeit des ISP liegt.

 

Bereits gegen Ende des letzten Jahrzehnts, etwa 2019, verkündete die französische Regierung ihre Ziele bezüglich des Breitbandausbaus, indem beschlossen wurde, bis 2022 zumindest eine Netzabdeckung von 50% mit Glasfaseranschlüssen zu erreichen. Die erforderlichen Mittel seitens der kommerziellen ISPs wurden offenbar auf sechs bis sieben Milliarden Euro geschätzt.

Der deutsche Glasfasermarkt

Laut der BREKO-Marktanalyse beträgt die Glasfaserquote 48,8% in Deutschland (Stand April 2025). Von den bislang 22,5 Millionen gebauten Glasfaseranschlüssen, entfallen 39% auf die Deutsche Telekom, wobei die restlichen Glasfaseranschlüsse von der Konkurrenz stammen. Um den Glasfaserausbau voranzutreiben, stellte die Bundesregierung 21 Milliarden Euro an Fördermittel zur Verfügung, von denen bislang weniger als 27% investiert worden sind. Ein Großteil der öffentlichen Mittel ist nach Baden-Württemberg (3,6 Milliarden) geflossen. Nennenswert ist außerdem, dass die Bundesländer NRW, Sachsen und Bayern jeweils um die zwei Milliarden Euro vom Bund erhielten.

Hilfreiches zum Beitrag:

» Karte zur Glasfaser Verfügbarkeit
» Glasfaser-Tarife vergleichen
» Glasfaser-Router | Übersicht und Ratgeber

 

Quellen: Arcep, BREKO, Europäische Kommission, Ookla, Point Topic, Tactis, Wikipedia
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