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30. 06. 2025

Glasfaser verdient kein Geld

von:

Marcus Schwarten

Wie lukrativ ist das Glasfasergeschäft für die Telekommunikationsanbieter? Interessante Aussagen hierzu gibt es vom CEO von Telefónica Deutschland.

Markus Haas im Interview

Markus Haas, der CEO von Telefónica Deutschland und seiner Marke O2 hat gegenüber Table.Briefings von Table.Today interessante Aussagen bezüglich des Glasfasergeschäfts getätigt, die zu denken geben. Haas gibt im dortigen Podcast-Interview zu Protokoll, dass bisher „noch keiner, der in Glasfaser in Deutschland investiert hat, einen Euro verdient“ hat. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Glasfaser bisher für Telekom, Vodafone, Telefónica und Co. ein Minusgeschäft ist – oder maximal kostendeckend.

 

Das bedeutet, dass die Anbieter von Glasfaser kein Geld mit den neuen Anschlüssen erwirtschaften, sondern die Ausgaben die Einnahmen übersteigen. Auch die Gründe liefert Haas gleich mit und nennt hier VDSL und den mangelnden Wechselwillen der Kunden als Gründe. Der Zwischenschritt zwischen der klassischen Kupferleitung und Glasfaser würde in Deutschland vielen Kunden reichen. Sie verlassen also VDSL nicht, um zu Glasfaser zu wechseln, weil die Performance ihres aktuellen Anschlusses langt und es damit keinen Wechselanreiz gibt. Anders ist es beispielsweise in Spanien. Dort ist Telefónica direkt vom alten Kupfernetz auf Glasfaser umgestiegen, was zu einer wesentlich höheren Nutzung der neuen Lösung führt.

50 Prozent versorgt

In Deutschland sind aktuell knapp die Hälfte der Haushalte mit Glasfaser angebunden. Genau genommen sind es 48,8 Prozent der deutschen Haushalte. Aktiv genutzt wird der schnelle Internetzugang allerdings lediglich von gut einem Viertel. 26 Prozent Nutzungsrate entspricht ca. 5,9 Millionen Anschlüsse. Diese relativ geringe Anzahl an aktiven Nutzern steht den hohen Kosten für den Glasfaserausbau in Deutschland entgegen, den sich die Unternehmen (teils staatlich gefördert) Milliarden kosten lassen.

 

Das Ausbautempo bei Glasfaser ist in Deutschland immer mal wieder in der Kritik. Aber auch die Innovationsfreudigkeit der deutschen Haushalte sollte man in diesem Zusammenhang kritisch sehen. „Ich denke, es ist schon richtig, eine Technologie nicht gegen den Willen der Kunden und Kundinnen einzuführen“, sagt Haas. Die Unternehmenszahlen sprechen aber eine andere Sprache …

Hilfreiches zum Beitrag:

» Glasfaser-Ausbau in der Übersicht
» Wird DSL und VDSL bald abgeschaltet?
» DSL oder doch lieber gleich Glasfaser buchen?
» Was sind Netzebenen beim Glasfaserausbau?

 

Quelle: Table.Today
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