Laut dem Geschwindigkeitstest von Ookla, welcher im September aktualisiert worden ist, kommt Deutschland verglichen mit anderen europäischen Staaten auf Platz 27. Derzeit beträgt die Durchschnittsgeschwindigkeit im Festnetzsegment 91,58 MBit pro Sekunde. Doch was sind die Gründe?
Traditionell hat sich an der Art und Weise, wie die Mehrheit der Deutschen im Internet surft, wenig geändert. So kommt die BearingPoint-Glasfaserstudie 2024 zum Ergebnis, das immerhin 49% der Befragten einen DSL-Anschluss nutzen. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse, ist davon auszugehen, dass die Bundesregierung ihre Ziele für das Jahr 2025 nicht erreicht, nämlich die Glasfaserverfügbarkeit auf 50% zu erhöhen. Laut BREKO beträgt die Glasfaserquote derzeit 43,2%.
Deutsche Telekom (Stand September 2024)
Im September aktivierte der Bonner Netzbetreiber 220.000 FTTH-Anschlüsse. Dadurch haben 9,3 Millionen Haushalte Zugriff auf einen Glasfaser-Anschluss mit bis zu 1.000 Mbit/s. Insgesamt verfügt das eigene Glasfasernetz über eine Länge von 770.000 Kilometern, was es zum größten Glasfasernetz von ganz Deutschland macht. Was das Nutzerverhalten angeht, wurde YouTube von den meisten Anwendern im Netz der Telekom genutzt, gefolgt von Netflix, Amazon Prime Video, Instagram sowie Tiktok.
Längerfristig setzt die Deutsche Telekom auf Kooperationen mit anderen Netzbetreibern, indem via Open Access Tarife der Konkurrenz im eigenen Netz verfügbar sind. Hierzu äußerte sich Thilo Höllen, Mitarbeiter der Telekom: „Kooperationen sind ein langfristiger und nachhaltiger Bestandteil unserer Ausbaustrategie.“ Ergänzend fügte er hinzu: „Wir schließen deshalb viele Vereinbarungen mit anderen Anbietern neben unserem eigenen Ausbau, weil wir im Sinne der Kunden handeln wollen, die über ganz Deutschland verteilt sind.“ Erst kürzlich wurde eine Partnerschaft mit R-Kom, einem lokalen Netzbetreiber aus Regensburg abgeschlossen, um 100.000 Haushalte und Gewerbetreibende zukünftig mit Glasfaser zu versorgen.
Vodafone (Stand September 2024)
Eigenen Aussagen zufolge, stehen für die Nutzer fast im gesamten Kabel-Glasfasernetz des Düsseldorfer Netzbetreibers Gigabt-Geschwindigkeiten zur Verfügung. Dies hängt mit der Umrüstung des Kabelnetzes auf Docsis 3.1 zusammen. Während des dritten Quartals nahm der Düsseldorfer Netzbetreiber insgesamt 556 Segmentierungs-Maßnahmen vor, was die Anzahl der Segmente erhöhte. Von den Maßnahmen waren 270.000 Kabel-Anschlüsse in 140 Städten und Landkreisen betroffen. Den Nutzern steht dadurch mehr Glasfaser im Kabel-Glasfasernetz zur Verfügung.
Abgesehen davon, hat der Düsseldorfer Netzbetreiber zusammen mit der Allianz 2022 das Joint-Venture OXG gegründet. So sollen innerhalb von sechs Jahren circa sieben Millionen FTTH-Anschlüsse gebaut werden, wobei 20% der geplanten Anschlüsse in Gebieten errichtet werden, in denen der Düsseldorfer Netzbetreiber über kein eigenes Netz verfügt. Zusätzlich setzt Vodafone seine Maßnahmen auf dem Land fort. Dafür wurde eigens das Programm „GigaGemeinde“ gegründet. So bestehen Kooperationen mit Kommunen, um in ländlichen Gebieten über 500.000 Haushalte mit Glasfaser zu versorgen.
O2 Telefónica (Stand September 2024)
Aufgrund einer im zweiten Halbjahr mit der Deutschen Telekom abgeschlossenen Kooperation, kann der Netzbetreiber mit Sitz in München 7,4 Millionen Haushalte mit eigenen Glasfaser-Tarifen versorgen, wobei jährlich zusätzliche 2 Millionen Haushalte damit versorgt werden können.
Darüber hinaus errichtet der spanische Netzbetreiber über das gemeinsam mit der Allianz gegründete Joint-Venture „Unsere Grüne Glasfaser“ (UGG) FTTH-Anschlüsse. UGG fokussiert sich hauptsächlich auf unterversorgte Gebiete und ist derzeit in acht Bundesländern vertreten. Kürzlich ist UGG eine Partnerschaft mit der GVG Glasfaser – einem Netzbetreiber aus Kiel – eingegangen, um in den ausgewählten Regionen des Partners Glasfaser-Anschlüsse zu bauen. Mit dem Ausbau wird voraussichtlich Anfang 2025 begonnen. Nach Fertigstellung, kann die GVG Glasfaser Haushalte im Versorgungsgebiet an das Glasfasernetz der UGG anschließen.
1&1 Versatel (Stand September 2024)
Neben einer Kooperation mit dem Bonner Netzbetreiber, baut 1&1 Versatel eigene Glasfasernetze kontinuierlich aus. Derzeit verfügt das Glasfasernetz über eine Länge von 65.000 Kilometern und geht durch 350 Städte. Zusätzlich fokussiert sich der Netzbetreiber aus Düsseldorf auf Geschäftskunden, indem Gewerbegebiete mit Glasfaser aus eigenen Mitteln versorgt werden. So können Geschäftskunden in über 300 Gewerbegebieten einen Anschluss bei 1&1 Versatel buchen.
Deutsche Glasfaser (Stand September 2024)
Vornehmlich in ländlichen und suburbanen Regionen tätig, hat die Deutsche Glasfaser bislang 2,2 Millionen FTTH-Anschlüsse gebaut. Aufgrund der Tatsache, dass das Netz mehrmals mit Bestnoten ausgezeichnet worden ist – zuletzt vom Magazin IMTEST – haben immerhin 1,3 Millionen Nutzer einen Glasfaser-Tarif gebucht. Zur Erreichung des längerfristigen Ziels, bis zu sechs Millionen FTTH-Anschlüsse zu bauen, greift der Netzbetreiber aus Nordrhein-Westfalen auf Fremdkapital von vorhandenen und neuen Kreditgebern zurück, um weitere 1,25 Milliarden in den eigenwirtschaftlichen Ausbau zu pumpen.
Tele Columbus (Stand August 2024)
Der in Berlin ansässige Netzbetreiber verfügt über das zweitgrößte Kabelnetz in Deutschland und betreut über 2,4 Millionen Haushalte, von denen mehr als 50% einen Breitbandtarif mit mindestens 500 Mbit/s gebucht haben. Neben der Aufrüstung des bestehenden Kabelnetzes auf Docsis 3.1, geht Tele Columbus Kooperationen ein, um eigene Glasfasernetze zu bauen. Kürzlich wurde ein Vertrag mit der DB broadband unterzeichnet, um den Baden-Württemberg-Ring zu bauen. So sollen dort 2.500 Kilometer an Glasfaserleitungen verlegt werden, um 490.000 Haushalte an den Ring anzuschließen.
DNS:NET (Stand Juli 2024)
DNS:NET operiert vorwiegend in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt und verfügt über eigene Glasfasernetze in über 350 Städten und Gemeinden. Aktuell baut der in Berlin ansässige Netzbetreiber das Glasfasernetz im Landkreis Börde aus. Im dritten Quartal wurden tausende Glasfaseranschlüsse in Potsdam-Mittelmark, im Landkreis Teltow-Fläming und im Landkreis Barnim aktiviert.
M-net
Der Münchener Netzbetreiber betreibt eigene Glasfasernetze in ganz Bayern sowie dem hessischen Landkreis Main-Kinzig, wobei die beiden größten Netze sich in München und Nürnberg befinden. M-net baut vorrangig FTTH- oder FTTB-Anschlüsse. Allerdings ist M-net auf Kooperationen angewiesen, um die Glasfaserprojekte zu stemmen. Unter anderem besteht eine Kooperation mit den Münchener Stadtwerken (SWM), welche seit 2010 anhält. Aktuell versorgt der Münchener Netzbetreiber 70% der Haushalte in München mit FTTB-Anschlüssen, wobei seit 2022 in neuen Ausbaugebieten vermehrt FTTH-Anschlüsse errichtet werden.
Deutsche GigaNetz
Mit Sitz in Hamburg ist die Deutsche GigaNetz in zehn Bundesländern aktiv. Um die Ausbauprojekte eigenwirtschaftlich zu betreiben, hat sich der Hamburger Netzbetreiber finanzstarke Partner wie die DWS Group ausgesucht. Derzeit wird die Gigabit-Region Heilbronn-Franken ausgebaut, was es zu einem der größten Ausbauprojekte von ganz Deutschland macht.
LEONET
Das in Deggendorf ansässige Unternehmen hat es sich zum Ziel gemacht, Bayern flächendeckend mit Glasfaser zu versorgen. So ist der bayerische Netzbetreiber in rund 190 Kommunen sowie 20 Landkreisen aktiv. Das Netz von LEONET umfasst weite Teile rund um Deggendorf. Aufgrund von Investitionen in Höhe von 100 Millionen Euro, wurden bislang 3.500 Kilometer an Glasfaserleitungen verlegt und 80.000 Haushalte mit Glasfaser-Anschlüssen versorgt.
Hilfreiches zum Beitrag:
» Karte zur Glasfaser Verfügbarkeit
» Alternativen zu Glasfaser
» Gibt es Glasfaser auch Preapaid?
Bilder im Artikel: © Glasfaser-Internet.info
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