VATM kritisiert den Überbau bestehender Glasfasernetze in Köln seitens der Telekom. Denn dadurch würde die Gigabitstrategie der Bundesregierung ins Wanken geraten.
Überbau durch die Telekom in Köln
Der Kölner Netzbetreiber NetCologne hat bereits damit begonnen, das Glasfasernetz in Köln weiter auszubauen. Ausgelegt war das eigene Glasfasernetz als Open-Access-Netz, sodass die Telekom und die übrigen Wettbewerber sich dort hätten einmieten können. Allerdings war es für die Telekom im Nachhinein wirtschaftlicher, eigene Glasfaserleitungen in Köln zu verlegen. So kommentierte die Telekom-Sprecherin Marion Kessing in der heute-Sendung vom 23. Dezember den Überbau mit den Worten: „Es gibt Gebiete, da ist es sinnvoll für uns. Wir können diese wirtschaftlich so erschließen, dass wir eigene Glasfaseranschlüsse bauen. … Das ist normaler Infrastrukturwettbewerb.“ Selbst ZDF-Reporter berichteten von fehlender Koordinierung der Ausbaupläne (seitens der Bundesnetzagentur).
Nachteile, die sich durch den Überbau ergeben
Der VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner hält den Überbau seitens der Telekom für unsinnig und kritisiert den Überbau in Köln: „Deutschland ist noch weit von einem flächendeckenden Glasfaserausbau entfernt. Der Überbau von Glasfaserinfrastruktur, den die Deutsche Telekom nicht nur in großen Städten wie Köln gestartet hat, ist volks- und betriebswirtschaftlich völlig unsinnig und schadet Unternehmen und Bürger:innen. Ein zweites Netz in den bereits hervorragend versorgten Städten auszurollen, während andere Orte und ländliche Regionen dringend auf FTTB/FTTH warten, ist ein rein strategischer Angriff gegen die im Wettbewerb stehenden ausbauenden Unternehmen und internationale Investoren.“
Falls ein Ort ein zweites Glasfasernetz erhält, würde dies laut VATM den Investitionsplan des Netzbetreibers zerstören, welcher das Netz für den gesamten Ort errichten möchte. Abgesehen davon, wirkt sich ein Überbau nachteilig auf die Gigabitstrategie der Bundesregierung aus. Insgesamt verteure ein Überbau den Glasfaserausbau, da dies die Fläche der Fördergebiete erhöht. Ein weiterer gewichtiger Nachteil ist die geringere Netzauslastung, da die Kunden vor Ort die Wahl zwischen zwei Glasfasernetzen haben. Dadurch müssten sich die Kunden mit steigenden Preisen abfinden. Letztlich verdrängt laut VATM ein Überbau nicht nur konkurrierende Netzbetreiber sondern auch potentielle Geldgeber: „Wenn dem strategischen Verdrängungswettbewerb nicht Einhalt geboten wird, werden sich zudem internationale Investoren aus dem deutschen Markt zurückziehen müssen.“
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