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02. 11. 2022

Die Bewohner der zum Landkreis Augsburg gehörenden Gemeinde Gablingen müssen sich derzeit mit dem Überbau von zwei sich streitenden Netzbetreibern abfinden. Die Gemeinde Gablingen muss aufgrund der Gigabitstrategie der Bundesregierung beiden Rivalen das Spielfeld überlassen.

Deutsche Glasfaser: Wer zuerst kommt, baut zuerst!

Anlass für den Glasfaserausbau ergab eine Umfrage vor Ort, bei der die Bewohner angaben, lieber über einen reinen Glasfaseranschluss anstelle von Vectoring verfügen zu wollen. Beim Bau des FTTH-Netzes wurde dennoch Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, indem die Deutsche Glasfaser anderen Netzbetreibern den Zugang zum eigenen Netz erlaubt (vgl. Open Access).

 

Den geplanten Überbau durch die Telekom kommentiert die Deutsche Glasfaser folgender Maßen: „Ein doppelter Ausbau von Glasfasernetzen ist vollkommener Unsinn. Jeder doppelt ausgebaute Ort bedeutet, dass ein anderer Ort auf die Erschließung mit Glasfaser warten muss. So dauert der Glasfaserausbau in Deutschland länger und wird teurer. Deshalb lehnen wir den Doppelausbau ab.“

Einspruch der Telekom

Für die Telekom kommt es nicht in Frage, das Netz eines Konkurrenten zu mieten. Es sei für die Telekom wirtschaftlich gesehen, schlichtweg unrentabel, so Josef Scherl, Konzernbevollmächtigter für die Region Süd der Telekom. Stattdessen hat die Telekom vor, im Frühjahr 2023 ein eigenes Glasfasernetz in Gablingen zu bauen. Bei dem geplanten FTTH-Netz wird die Telekom das Netz der Deutschen Glasfaser überbauen. Den Glasfaserausbau in Gablingen hatte die Telekom ursprünglich für 2025 vorgesehen. Allerdings musste die Telekom einen verstärkten Weggang der Kunden hinnehmen, da die Deutsche Glasfaser die Errichtung eines eigenen FTTH-Netzes bereits im Herbst 2022 abgeschlossen hatte. Den Überbau rechtfertigt die Telekom damit, dass in Gablingen bereits eine Infrastruktur der Telekom existiert. „Wir können heute jedem in Gablingen auf Knopfdruck bis zu 250 MBit/s anbieten. Nicht wir überbauen die Deutsche Glasfaser, sondern die Deutsche Glasfaser überbaut uns“, teilte der Sprecher der Telekom, Markus Jodl mit.

 

Trotz des geplanten Überbaus, ergeben sich laut der Telekom Vorteile für den Kunden: „Er kann sich von uns kostenlos anschließen lassen und kann sich später für einen der großen Inhalteanbieter entscheiden – eine Wahl die er bei Deutsche Glasfaser nicht hat.“

Der dritte Beteiligte: Gemeinde Gablingen

Die Bewohner der Gemeinde Gablingen, welche in den Ortsteilen Gablingen, Lützelburg und Siedlung ansässig sind, müssen 2023 erneut Baulärm über sich ergehen lassen. Laut der Bürgermeisterin Karina Ruf (CDU) könne die Verwaltung wenig Einfluss auf den geplanten Überbau ausüben, da beide Glasfasernetze aus eigenen Mitteln finanziert werden. Das Telekommunikationsgesetz müsste sich ändern, indem ein geplanter Glasfaserausbau öffentlich ausgeschrieben wird. Dadurch erhielte ein Netzbetreiber den Zuschlag, während die Konkurrenten das Open-Access-Netz nützten, so die Bürgermeisterin.

Quelle: Golem
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