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03. 10. 2025

DSL-Abschaltung nicht vor 2040

von:

Redaktion Glasfaser-Internet.info

Die Migration von Kupfer auf Glasfaser ist nun beschlossene Sache. Laut dem Digitalministerium erfolgt der DSL-Ausstieg spätestens 2040.

 

Glasfaserausbau ist im vollen Gange

 

Am 2. Oktober brachte das Digitalministerium ein Konsultationspapier mit der Bezeichnung „Eckpunkte für ein Gesamtkonzept zur Kupfer-Glas-Migration“ heraus. Im Wesentlichen behandelt das Papier eine mögliche Abschaltung des Kupfernetzes bestehend aus zwei Phasen. Bei der ersten Phase geht es um den zwanglosen Wechsel seitens der Endkunden hin zu einem Gigabitanschluss. Die zweite Phase wird hingegen durch das Telekommunikationsgesetz § 34 geregelt, indem spätestens nach drei Jahren, sobald eine Vollversorgung durch FTTH in einem Gebiet erreicht worden ist, das Kupfernetz im jeweiligen Gebiet abgeschafft wird.

Glasfaser übertrumpft Kupfer

Die Vorteile der Glasfaser übertreffen ganz klar das ausgediente Kupfernetz. Aufgrund der skalierbaren und symmetrischen Übertragungsraten, der Vielfalt an Dienstleistungen, die darauf betrieben werden können und der hohen Ausfallsicherheit, lässt sich die Abschaltung beschleunigen. Außerdem sind Glasfasernetze deutlich ressourcenschonender, da sie deutlich weniger Strom verbrauchen.

Kupferleitungen der Telekom

Die Deaktivierung der Kupferleitungen betrifft in erster Linie das kupferbasierte Telefonnetz des Bonner Netzbetreibers. Aufgrund von Modernisierungen, welche in den letzten Jahren am Kupfernetz vorgenommen worden sind, wird darauf VDSL („Very High Speed Digital Subscriber Line“) mit asymmetrischen Übertragungsraten von bis zu 250 Mbit/s realisiert. Aktuell bestimmt der Kommunikationskonzern aus Bonn selbst darüber, ob das Kupfernetz weiterhin bestehen bleibt. Auch zu welchem Zeitpunkt in irgendeinem Gebiet das jeweilige Kupfernetz abgeschafft wird, obliegt (noch) dem Kommunikationskonzern.

Migration von Kupfer auf Glasfaser

Über den Migrationsprozess wacht die Bundesnetzagentur (BNetzA), welche sich sowohl für die Belange der Endkunden als auch der Netzbetreiber einsetzt. Allerdings ist die Migration nicht innerhalb von ein paar Jahren vollzogen, sondern hält wahrscheinlich mehrere Jahre lang an. Laut dem Institut WIK Consult beginnt die sukzessive Abschaltung des Kupfernetzes 2028, wobei die komplette Deaktivierung zwischen 2035 und 2040 erfolgt. Als mögliche Gründe für die Verzögerung gelten die unterschiedlich ausgebauten FTTH-Netze, welche zum Teil nicht vollständig errichtet worden sind, sprich nicht flächendeckend innerhalb eines Gebiets existieren. Um die Abschaltung nutzerfreundlich zu gestalten, wird eine Frist von drei Jahren vorgeschlagen, innerhalb welcher das Kupfernetz eines abschaltbaren Gebiets mit einem voll ausgebautem FTTH-Netz stillgelegt wird.

 

Ausgehend von den europäischen Konnektivitätszielen, setzt sich auch die Europäische Kommission für die Deaktivierung der Kupferanschlüsse ein. Wenn es nach der EU geht, sollen 2028 bereits 80% der Kupferanschlüsse in der EU nicht mehr weiter genutzt werden, wobei 2030 schließlich alle Kupferanschlüsse vom Netz gehen sollen. Allerdings gelten die genannten Zeiträume im von der EU veröffentlichten White Paper als unrealistisch. Denn Studien zufolge, wird es in Deutschland bis 2030 keine flächendeckende Glasfaserabdeckung geben.

Konkurrenz ist für die Abschaltung

Die Wettbewerber des Bonner Netzbetreibers begrüßen die bevorstehende Kupfer-Glas-Migration. So äußerte sich Marcel de Groot, Chef bei Vodafone jüngst in einem Interview: „Das Aus fürs lahme DSL ist eingeleitet. Für mehr Wettbewerb und mehr Geschwindigkeit. Für Verbraucher und Wirtschaft.“

 

Darüber hinaus befürworten Verbände die neue Strategie des Digitalministeriums. Unter anderem ist Philipp Müller, Geschäftsführer bei ANGA, dafür, weil dadurch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Landes gesteigert beziehungsweise erhalten bleibt: „Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit und Modernisierung hängen entscheidend von einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur ab.“

Die Skepsis des Kommunikationskonzerns

Der Bonner Netzbetreiber zeigt sich bedenklich gegenüber dem Konsultationspapier: „Wir nehmen das Papier zur Kenntnis. Ob dies den weiteren Ausbau voranbringt oder Investitionen eher erschwert, bleibt abzuwarten“, ließ eine Sprecherin des Konzerns verlauten. Des Weiteren geht sie darauf ein, dass erst einmal eine flächendeckende Glasfaserversorgung sichergestellt werden müsse. Fakt ist, dass es Kommunen gibt, bei denen mit dem Ausbau des Glasfasernetzes begonnen wurde, aber unter anderem die Mietshäuser noch nicht ans hiesige Glasfasernetz angeschlossen worden sind. „Hier braucht es dringend Verbesserungen beim Zugang zu den Häusern,“ kommentiert die Sprecherin.

Hilfreiches zum Beitrag:

» Wird DSL und VDSL bald abgeschaltet?
» jetzt testen – Karte zur Glasfaser Verfügbarkeit

 

Quelle: BMDS, RND, WIK
Bild im Artikel: © Glasfaser-Internet.info
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