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22. 03. 2024

Da sich Vodafone wegen der zu hohen Mieten für die Leerrohre der Deutschen Telekom beschwert hat, hat sich die Bundesnetzagentur (BNetzA) der Sache angenommen. Eine Entscheidung der BNetzA ist kurz davor, gefällt zu werden.

 

Streit um die Mietkosten der Leerrohre zwischen Deutsche Telekom und Vodafone entbrennt

 

Vor kurzem äußerte sich die BNetzA zum Streit um die Leerrohre des Bonner Netzbetreibers, welche genügend Raum für die Kabel der Konkurrenz aufbringen: „Wir werden in Kürze einen Entscheidungsentwurf veröffentlichen.“

Hintergrund des Streits

Laut dem Düsseldorfer Rivalen kostet es zu viel, die Leerrohre des Bonner Netzbetreibers anzumieten. So bezeichnete die Technikchefin des Düsseldorfer Konzerns, Tanja Richter, die hohen Mieten als „Mondpreise“.

 

Auf der anderen Seite seien laut dem Bonner Netzbetreiber die Preise gerechtfertigt. Um den Streit zu schlichten, bestimmt die BNetzA demnächst die Preise, welche die Konkurrenz für die Anmietung der Bonner Leerrohre zahlen müssen, selbst.

 

Beim Zoff geht es vor allem um die Leerrohre der Deutschen Telekom, da eigenen Angaben zufolge, innerhalb von neuen Jahren 400.000 Kilometer Glasfaser realisiert worden sind. „Wir haben Milliarden ausgegeben, um beim Thema Glasfaser Tempo zu machen, und Vodafone hat sich zurückgelehnt und kaum etwas in sein Netz investiert“, äußerte sich Wolfgang Kopf, Chef der Regulierungsabteilung der Telekom zum Zoff. „Und jetzt wollen sie zu einem Spottpreis in unsere Röhren kommen und damit unsere Investitionen teilweise entwerten.“

Glasfaser-Ausbau: Führende Technologie

Bevor der Glasfaser-Ausbau der beiden Netzbetreiber aus Düsseldorf und Bonn ins Rollen kam, haben beide Netzbetreiber auf unterschiedliche Technologien gesetzt. So konzentrierte sich der Bonner Netzbetreiber hauptsächlich auf VDSL, während Vodafone durch die Übernahme von Kabel Deutschland das Kabelnetz modernisierte.

 

Inzwischen legen beide den Fokus auf Glasfaser, wobei der Bonner Netzbetreiber bereits um die 8 Millionen FTTH-Anschlüsse gebaut hat. Darüber hinaus beschäftigen sich jede Menge weitere Netzbetreiber mit dem Glasfaser-Ausbau. Deshalb ist es wichtig, dass die Bauarbeiten zum Verlegen der Rohre lediglich einmal getätigt werden, damit Anwohner nicht durch Baulärm beeinträchtigt werden. Außerdem bieten die verlegten Rohre ausreichend Platz für die Kabel von mehreren Netzbetreibern.

Festlegung der Preise

Der Düsseldorfer Netzbetreiber setzt sich dafür ein, dass sein Rivale die Mitbenutzung der Rohre zu erschwinglichen Preisen vermietet. Dies bekräftigte Richter erneut in einem Pressestatement im Hinblick auf die ausstehende Entscheidung der BNetzA: „Wir brauchen die richtigen Leitplanken, damit Deutschland beim Glasfaser-Ausbau vom Mittelmaß in die Spitzengruppe aufschließen kann.“ Aktuell koste ein Meter jährlich 5 Euro, was zwölfmal höher ist als in der EU üblich.

 

Mit der Forderung zur Kostensenkung kann der Bonner Netzbetreiber nichts anfangen und kontert mit den Worten: „Der Preis muss zu den jeweiligen Investitionen passen“. Schließlich fällt der Bau eines FTTH-Anschlusses in Deutschland aufgrund der zahlreichen Regulierungen teurer aus. Durchschnittlich betragen die Kosten zwischen 1.000 und 1.500 Euro, während es beispielsweise in Spanien lediglich 200 bis 400 Euro sind.

 

Auswirkungen auf den Glasfaser-Ausbau

Laut Vodafone, haben die hohen Mieten gravierende Nachteile für den Glasfaser-Ausbau in Deutschland. Sofern die BNetzA zugunsten des Bonner Netzbetreibers entscheidet, indem die neuen Preise hoch angesetzt werden, hilft das lediglich der Deutschen Telekom weiter, so Richter. Schließlich fügte die Vodafone-Managerin hinzu: „Aber das schadet Digital-Deutschland, denn das bremst den Bau von Glasfaser und belästigt die Bürger mit teils unnötigen Baustellen auf Bürgersteigen und Straßen.“

 

Falls die Preise der BNetzA höher als erwartet ausfallen, dann befürchtet der Düsseldorfer Netzbetreiber, dass die Konkurrenz selbst die erforderlichen Tiefbauarbeiten bewerkstelligt. Dadurch würden die Baukapazitäten an anderer Stelle fehlen, wie zum Beispiel in Gebieten mit niedriger Bandbreite.

 

Die Konkurrenz hingegen findet, dass der Düsseldorfer Netzbetreiber mit seiner Argumentation zu sehr übertreibe, gar von „aufgebauscht“ ist die Rede. Außerdem ist davon die Rede, dass abgesehen vom Bonner Netzbetreiber, auch die Konkurrenz zur Vermietung der eigenen Rohre verdonnert wird. So äußerte sich ein Netzbetreiber diesbezüglich: „Es würde niemand mehr Rohre verlegen wollen – niedrige Mietpreise würden sich als Bärendienst erweisen für den Glasfaser-Ausbau in Deutschland.“

Hilfreiches zum Beitrag:

» Glasfaser-Ausbau der Deutschen Telekom
» Glasfaser-Tarife vergleichen

 

Quellen: Süddeutsche Zeitung, T-Online
Bilder im Artikel: © Glasfaser-Internet.info
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