Gegenwärtig befindet sich das britische Telekommunikationsunternehmen mit Sitz in London vor einer größeren Restrukturierung. Abgesehen vom Abgang des Chefs Philip Jansen wird gemunkelt, dass die Deutsche Telekom die British Telecom übernehmen möchte.
Hintergrund zur British Telecom
Um den Ausbau von Glasfaser auf der Insel voranzutreiben, investiert die British Telecom (BT) circa 17,5 Milliarden Euro. So befindet sich BT mit 16,4 Milliarden Euro in den Miesen. Allerdings braucht BT zur Regelung seiner Schulden mehr Geld. Aus diesem Grund kommt das hoch verschuldete britische Telekommunikationsunternehmen nicht um eine „Cost Control“-Strategie herum und möchte bis zu 55.000 von insgesamt 130.000 Mitarbeitern entlassen. Der Abgang des BT-Chefs erfolgt innerhalb eines Jahres „zu einem angemessenen Zeitpunkt.“ Als möglicher Nachfolger gilt Mark Allera, welcher für das Privatkundensegment von BT verantwortlich ist.
Die Konkurrenz: Weitere Übernahmekandidaten
Der französisch-israelische Telekommunikationsunternehmer Patrich Drahi, der den französischen Mobilfunk-Anbieter SFR sein Eigen nennt, besitzt einen Anteil von 24,5 % an BT. Zukünfig möchte er seine Anteile am britischen TK-Riesen erhöhen, was jedoch aufgrund von politischen Gründen als unwahrscheinlich gilt.
Übernahme durch die Deutsche Telekom
Laut der Tageszeitung „The Telegraph“, ist die Deutsche Telekom kurz davor, das britische Telekommunikationsunternehmen zu übernehmen. Schon jetzt verfügt der deutsche Telekommunikationsriese indirekt über Anteile an BT, die er aufgrund der Fusion Orange UK und T-Mobile UK zu Everything Everywhere (EE), erhalten hat. Die eigens für die Fusion gegründete Gesellschaft EE wurde später von BT übernommen, sodass die Deutsche Telekom anstelle eines Geldbetrags 12% der Aktien von BT erhalten hat. Seit dem Brexit sind die Kurse von BT allerdings in den Keller gerutscht.
Aufgrund des miserablen Aktienkurses von BT, plant das deutsche Telekommunikationsunternehmen, die Zahl der BT-Aktien zu erhöhen. Dies hätte warscheinlich eine Wertsteigerung des britischen Unternehmens zufolge, was sich auch positiv auf die Aktienkurse auswirken würde. Doch müsste sich der Bonner Telekommunikationsanbieter beeilen und die Übernahme vor den kommenden Unterhaus-Wahlen regeln. Denn in Großbritannien wird gemunkelt, dass demnächst eine Labour-Regierung an die Macht kommt. So sind die mit der Labour-Party in Verbindung stehenden Gewerkschaften wahrscheinlich alles andere als begeistert von der Übernahme durch ein ausländisches Unternehmen.
Zwar betrachtet BT den Plan des deutschen Telekommunikationsriesen eher als „Angriff“. Allerdings könnte der Kurs der BT-Aktie weiter sinken, da der aktuelle Chef vorhat, den Telekommunikationsriesen zu verlassen.
Restrukturierung der British Telecom absehbar
Eine Übernahme von BT hätte Restruktierungsmaßnahmen zur Folge, um ein kostengünstigeres Unternehmen zu realisieren. Es ist allerdings noch nicht erkennbar, ob der Bonner Telekommunikatikonsanbieter vorhat, seine Aktienanteile, welche zu einem Stückpreis von 4,68 Euro erworben worden sind, zu verkaufen oder zu erhöhen. Denn aktuell beträgt der Aktienkurs von BT lediglich 1,43 Euro, was für den deutschen Telekommunikationsriesen ein Verlustgeschäft bedeutet.
Bild: © Paylessimages – Fotolia.com
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