Laut einer am 15. Januar 2025 veröffentlichten Umfrage von Bitkom, sind die meisten deutschen Unternehmen auf die Einfuhr von Hardware, Software und Dienstleistungen im IT-Bereich aus dem Ausland angewiesen. Der Bitkom-Präsident appelliert daher, die „digitale Abhängigkeit“ zu beenden.
Umfrageergebnisse
In einer von Bitkom durchgeführten Umfrage wurden über 600 Unternehmen aus x-beliebigen Branchen darüber befragt, „welche digitalen Technologien oder Leistungen“ aus dem Ausland importiert werden. Demnach bescheinigen die Ergebnisse der Umfrage eine hohe Abhängigkeit Deutschlands dem Ausland gegenüber. 91% der Unternehmen gehen davon aus, dass Deutschland äußerst abhängig ist, vor allem von China sowie den USA. Lediglich 7% der befragten Unternehmen ist davon überzeugt, dass sich die Abhängigkeit um 5% innerhalb der nächsten fünf Jahre reduziert.
Stattdessen scheint das Gegenteil die Norm zu sein. Während fast 30% damit rechnen, dass die bisherige Abhängigkeit anhält, sind 60% der Meinung, dass sich die Abhängigkeit erhöht. Ähnlich kritisch betrachtet der Bitkom-Präsident Ralf Wintergeist die Situation, indem er an den Bund appelliert: „Die neue Bundesregierung muss die Wirtschaft wieder in den Mittelpunkt der Politik stellen und digitale Souveränität zum Top-Thema machen.“
Import / Export
Sage und schreibe 96% der Unternehmen entscheiden sich für Hardware, Software oder digitale Dienstleistungen aus dem Ausland. Dabei steht für 90% der Unternehmen die Hardware wie Smartphones, Laptops auf Platz 1 der Einkaufsliste, gefolgt von Software (75%) sowie Software im Bereich Cyber Security (72%). Für 50% der Unternehmen kommen digitale Dienstleistungen infrage.
Auf der anderen Seite profitieren ein Viertel der Unternehmen von Exporten ins Ausland. Dabei wandern die meisten Güter in die EU (92%). Mindestens die Hälfte der Unternehmen, die mit Exporten Profite scheffeln, liefert zumindest in die USA, nach Japan, Indien oder dem Vereinigten Königreich. Rund 40% davon exportieren in andere asiatische Länder wie Taiwan oder China.
Weniger Abhängigkeit ist angesagt!
Die befragten Unternehmen appellieren an die Bundesregierung, die deutsche Wirtschaft wettbewerbsfähiger zu machen, um mit dem Ausland mithalten zu können. Dabei stünde die „digitale Souveränität“ auf Platz 1 der Liste der Prioritäten. Diesem Appell schließt sich Wittgenstein an: „Die Stärkung unserer digitalen Souveränität wird über unsere künftige Wettbewerbs- und Widerstandsfähigkeit und damit über unseren Wohlstand und unsere Sicherheit entscheiden. Unsere digitale Souveränität ist ausschlaggebend dafür, ob wir auf internationaler Ebene als starker Player wahrgenommen werden und geopolitisch handlungsfähig sind.“
Allerdings haben etliche Unternehmen (59%) auf das Problem der Abhängigkeit reagiert, indem sie auf mehrere Lieferanten setzen. Weitere 59% machen aufgrund von „politischen Entwicklungen“ bedingt Geschäfte mit gewissen Ländern. De facto handelt kein einziges Unternehmen mehr mit Russland. „In der digitalen Wirtschaft spielt Russland keine Rolle mehr, das Vertrauen in Russland ist nachhaltig zerstört“, fügt Wittgenstein ergänzend hinzu. Zudem stocken 42% ihr Lager auf.
Resümee: Ohne Importe geht nichts
Bitkom zufolge hat die hohe Abhängigkeit weitreichende Folgen für die Unternehmen. Die meisten würden nicht mehr lange existieren, sobald die Importe unterbrochen werden. Weitere 17% könnten lediglich für sechs Monate nach der Unterbrechung der Einfuhr existieren, 36% würden bis zu zwölf Monate existieren, wobei 39% wenigstens bis zu zwei Jahre fortbestehen würden. Lediglich 3% könnten mehr wie zwei Jahre existieren.
Anhand der Prognosen schlussfolgert Wittgenstein: „Digital souverän ist ein Land, das eigene substanzielle Fähigkeiten in digitalen Schlüsseltechnologien besitzt und selbstbestimmt darüber entscheiden kann, aus welchen Ländern es digitale Technologien bezieht. Die deutsche Wirtschaft braucht starke, vertrauenswürdige Partner für die digitale Transformation. Gleichzeitig müssen wir digital unabhängiger werden, um nicht erpressbar zu sein.“
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