60.000 Kilometer an Glasfaser sollen 2018 im Netz der Telekom hinzu kommen. Ein Ziel dabei ist es, die halbe Million Kilometer an optischen Fasern zu sprengen. Technikchef Walter Goldenits war bei den prestigeträchtigen letzten Metern vor Ort und kann nun verkünden, dass das Ziel erreicht wurde. Beigetragen hat dabei, dass neue Techniken wie Trenching oder die oberirdische Verlegung das Tempo deutlich angezogen haben. Auch vor Unterwassertrassen hat man diesjährig nicht zurückgeschreckt.
Das größte Glasfasernetz Europas
Während sich die Deutsche Telekom bei der Vermarktung ihrer Fibre to the Home (FTTH) Anschlüsse laut einer Marktanalyse des VATM deutlich schwerer tut als die Wettbewerber, verlegt man unbeirrt weiterhin, Meter für Meter, die dringend benötigte Glasfasertechnik.
Kam man bis 2015 auf rund 30.000 Kilometer an neu verlegten Trassen pro Jahr, so zog das Tempo anschließend deutlich an. Für 2017 vermeldete man bereits 40.000 Kilometer und für 2018 sind gar 60.000 geplant. Dabei stand diesjährig ein wichtiger Meilenstein auf der Agenda. Auf über eine halbe Million Kilometer sollte das größte providergebundene Glasfasernetz Europas anwachsen. Diese Marke habe man nun überschritten, so die Telekom. Walter Goldenits, der sich für die Technik bei dem Bonner Anbieter verantwortlich zeichnet, hat die Arbeiten vor Ort begleitet und konnte so live mitverfolgen, wie das Ziel erreicht wurde.
Vectoring als Übergangstechnik
Aktuell wird damit die Grundlage für die Übergangstechnik VDSL Vectoring und Supervectoring geschaffen. Man transportiert damit die notwendige Bandbreite um den Multifunktionsgehäusen (MFG) kupfergebunden via der letzten Meile Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 250 Mbit/s zu ermöglichen. Im anschließenden Schritt sieht die Planung vor, die Glasfaser bis in das Gebäude (FTTB) oder die Wohnung zu legen (FTTH).
Die Konkurrenz sieht dabei nicht untätig zu und baut ihrerseits ebenfalls massiv aus. Dies jedoch ohne den Umweg über die Vectoring-Technik. Rein nach Zahlen der angeschlossenen Haushalte, liegt die Telekom hinten, arbeitet sich jedoch an der Masse und Investitionsvolumen gemessen in der Fläche am besten durch. Erklärtes Ziel ist dabei nicht nur die Erschließung von Ballungsgebieten, wie z.B. Berlin (wir berichteten), sondern auch die Versorgung ländlicher Regionen.
Neue Verlegetechniken steigern das Tempo
Das klassische Verfahren zum Verlegen neuer Leitungen ist der Tiefbau, welche teuer, aufwändig und vor allem zeitintensiv ist. Dazu gesellt sich die Problematik, dass die Auftragsbücher der spezialisierten Bauunternehmen gut gefüllt sind. Entsprechende Projekte starten daher oftmals mit großer Verzögerung. Dem möchte man entgegenwirken durch alternative Methoden zur Erschließung, wozu zum Beispiel das Trenching zählt, wobei die Glasfaser nahe der Oberfläche verlegt wird. Hierbei wird nur ein dünner Bereich der Oberfläche aufgefräst in dem anschließend die Leitung verlegt wird. Neben dem erheblichen Gewinn an Zeit sind die anschließenden Rückbauarbeiten erheblich günstiger. Zusätzlich kommt die überirdische Verlegung verstärkt zum Einsatz. Zusammen mit Corning wurde hierbei eine Multiport-Box entwickelt, die es vereinfacht, auch abgelegene Gehöfte simpel anzubinden. Auch bei der Streckenplanung wird innovativ angegangen. In der Planung werden in einem Pilotprojekt die geographischen Gegebenheiten durch künstliche Intelligenz analysiert um den Verlauf besser planen zu können.
Telekom auf Tauchgang
Während das Verlegen entlang der Landstraße eine vergleichsweise überschaubare Aufgabe für die Telekom ist, stellen Berge, Bahntrassen oder Gewässer eine Herausforderung dar. Sehr komplex erweist sich dabei die Anbindung der bekannten Fraueninsel im bayrischen Chiemsee. Die 1,2 Kilometer lange Leitung wird in Tiefen bis zu 25 Metern fest am Boden verankert und von Tauchern gesichert. Die Erschließung der wirtschaftlich hauptsächlich auf Tourismus angewiesenen Insel per Fibre to the Island (FTTI) ersetzt dabei ein Telefonkabel von 1991. Auch schwierige Arbeiten wie dieses Projekt fließen dabei in die geplanten 60.000 Kilometer für 2018 ein.
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