Im Rahmen der Pressekonferenz der Deutschen Telekom auf der IFA 2018 haben die Bonner angeboten, Berlin vollständig mit Glasfaser zu erschließen. Dies jedoch nicht alleine. Die Wettbewerber sollen hierfür auf den Anbieter zukommen und ihren Beitrag leisten.
Die Telekom verteidigt ihr Festhalten an Kupfer
Innerhalb der 45 Minütigen Pressekonferenz kommt unter anderem Dirk Wössner (Vorstandsmitglied Deutsche Telekom AG) zu Wort. In seiner Rede verteidigt er das Vorgehen der Telekom beim Breitbandausbau. Es sei richtig, den Zwischenschritt über Vectoring und VDSL zu gehen.
So erklärt er unter dem Stichwort “Milliarden für Millionen“, dass die Telekom über die letzten Jahre massiv in den Festnetzausbau investiert habe. Nach seinen Erklärungen werden Ende 2019 über 95 Prozent aller deutschen Haushalte über mindestens 50 Mbit/s verfügen können. Er fügt an, dass wenn man diesen Aufwand und die Gelder nehmen würde um Glasfaser bis ins Haus zu verlegen, am Ende nächsten Jahres nur 20 % der Haushalte erschlossen wären. Die restlichen 80 Prozent würden dann nur über ADSL verfügen. Ziel sei es, möglichst vielen Menschen hohe Bandbreiten zu liefern. Aktuell liegen bereits 460.000 km Glasfaser und bis Ende des Jahres werden es 500.000 km sein. Dies schaffe die Telekom, obwohl sie einen Marktanteil von unter 50 Prozent hat.
Das Angebot an die Konkurrenz
Doch auch Dirk Wössner kann nicht schönreden, dass der Ausbau mit Glasfaser schlussendlich das Ziel ist. In seiner Rede weicht er dabei ab und merkt an: “Lassen Sie uns mal darüber reden, wo wir investieren. Und wir sind hier ja aktuell in Berlin. Und deswegen machen wir hier das Angebot zu sagen, liebe Wettbewerber, lasst uns gemeinsam Berlin vollständig mit Glasfaser versorgen.“ Er erinnert daran, dass die Telekom in Berlin über einen Marktanteil von lediglich 27 % verfügt. Trotzdem macht er das Angebot, dass die Hälfte der Ausbaukosten für die komplette Erschließung Berlins mit Glasfaser von dem Bonner Unternehmen getragen würde. Die Telekom suche Partner, die gemeinsam bereit wären “den Spaten in die Hand zu nehmen“ und entsprechend zu investieren. Man erwarte Angebote und sei jederzeit Gesprächsbereit.
Angebot setzt Mittbewerber unter Zugzwang
Tatsächlich ist der Schachzug der Bonner nicht ungeschickt. Andere Provider, die Kritik an der Ausbaupraxis der Telekom üben, kommen nun in die Bredouille. Falls sie das Angebot nicht beim Schopfe packen, wird dies kein gutes Licht auf sie werfen. Der Rosa-Riese könnte dann bei künftigen Vorwürfen auf seinen Versuch hinweisen.
Tatsächlich ist es also wahrscheinlich, dass die anderen Anbieter quasi notgedrungen dem Angebot folgen werden. Demnach könnten relativ zeitnah Pläne zur kompletten Erschließung Berlins mit FFTH oder FTTB auftauchen.
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