« News Übersicht
19. 01. 2012

Deutschland liegt beim Glasfaserausbau im europäischen Vergleich weit zurück. Um den Status als Wirtschaftsmacht zu behalten, muss die Verbreitung und Nutzung von Glasfaseranschlüssen stark vorangetrieben werden.

Deutschland weit abgeschlagen

Glasfaserkabel

Glasfaser bis zur Wohnung in Dtl. noch Aussnahme

Das FTTH Council Europe hat in München die offiziellen Statistiken zum Glasfaserausbau in Europa veröffentlicht. Deutschland kam bei der Vorstellung vergleichsweise schlecht weg: Gerade einmal 166.000 Privatpersonen nutzen hierzulande Fibre to the Home. Insgesamt sind das nur 0,4 Prozent aller deutschen Haushalte, womit Deutschland im europäischen Vergleich einen der letzten Plätze einnimmt. Auf den ersten Plätzen liegen unter anderem die Länder Norwegen, Schweden und Portugal. Hier werden bereits zum Teil 60 Prozent der Haushalte mit FTTH versorgt.

Telekom ist gefordert

Der Direktor des FTTH Council Europe, Hartwig Tauber, sieht den Grund in der unterschiedlichen Verbreitung von Glasfaser in Europa mit den unterschiedlichen Anfangszeitpunkten für den Ausbau. So sei dieser vor allem in den skandinavischen Ländern sehr früh in Angriff genommen worden. In Portugal liegen die hohen Werte in den Bemühungen der Telekom begründet, im portugiesischen Markt FTTH zu verbreiten. So wurden 2011 etwa eine Million portugiesische Haushalte an das Glasfasernetz angeschlossen. Tauber vermisst solch ein Engagement vonseiten der Telekom auch in Deutschland, denn hier dominieren bisher regionale Anbieter den Glasfasermarkt: So sind NetCologne (Köln/Bonn), Wilhelm Tel (Raum Hamburg) und M-Net (München, Augsburg) führend in Sachen Anschluss- und Kundenzahlen für FTTH bzw. FTTB. Nicht überall reichen die Glasfaserleitungen direkt bis zur Wohnung.

Zeit für Veränderung

In den Regionen, in denen FTTH schon angeboten wird, nutzt lediglich einer von sechs Haushalten dieses Angebot. Das wird unter anderem darauf zurückgeführt, dass viele Verbraucher die vorhandenen DSL-Angebote als ausreichend schnell empfinden. Auch wären zudem auch nur etwa ein Viertel aller Verbraucher bereit, für höhere Bandbreiten mehr zu bezahlen. Das meint auch Tauber, seiner Meinung nach liege die Ursache aber auch in schlechtem oder fehlendem Marketing. „Ein großes Land wie Deutschland darf sich nicht so viel Zeit lassen. Es müssen nun endlich die Weichen für eine zukunftssichere Kommunikation gestellt werden – ganz besonders, wenn Deutschland seine Rolle als Lokomotive der europäischen Wirtschaft behalten will“, streut Tauber Salz in die Wunde, was vor allem der Telekom schmerzen dürfte, die ihre Ziele in Sachen Glasfaserausbau erst letztes Jahr massiv zurückstufte. Tauber sieht aber in der vor kurzem angekündigten Kooperation der Telekom mit dem Netzbetreiber NetCologne einen großen Lichtblick: „Das ist eine 180-Grad-Wende. Damit verwendet die Deutsche Telekom erstmals ein fremdes Netz für den Endkundenzugang. Wenn das Schule macht, könnte das die Adaptionsrate erheblich erhöhen.“

Hilfreiches zum Artikel:

» preiswerte Alternativen zu Glasfaser
» Karte zur Glasfaser Verfügbarkeit
» Glasfaser Anbieter im Überblick

FTTH Council Europe; Bild: © Paylessimages – Fotolia.com
Hier klicken zum bewerten
[Total: 0 Durchschnitt: 0]
Günstige Glasfaser-Tarife > 100 MBit/s

Jetzt mit Fiber-Internet superschnell surfen und Geld sparen. 1000 MBit/s schon ab 39.99 €
monaltich sichern. Hier jetzt den passenden Tarif finden!



Was denken Sie zu diesem Thema?

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Tipp:

Vor der Freischaltung der Kommentare, werden diese von uns noch moderiert. Beiträge welche beleidigen/verleumden oder lediglich zu Werbezwecken erfolgen, können leider nicht freigeschaltet werden.


Sei der Erste, der seine Meinung zu diesem Thema teilt!