Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) hat seine 4. Gigabit-Studie veröffentlicht. Hieraus geht hervor, dass die Anzahl der Glasfaseranschlüsse in Deutschland mittlerweile die Zahl von 10 Millionen überschritten hat.
Neue Gigabit-Studie
Im Rahmen der ANGA COM hat der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) seine neue Gigabit-Studie vorgelegt. Laut dieser, gibt es bis Mitte 2022 rund 35,8 Millionen gigabitfähige Anschlüsse in Deutschland. Dazu zählen DOCSIS-3.1-Kabelanschlüsse und Glasfaseranschlüsse bis zum Haus/Endkunden (FTTB/FTTH). Somit ist die Zahl um 1,8 Millionen gegenüber dem Jahresende 2021 gestiegen und um 4,5 Millionen im Vergleich zu vor einem Jahr. Laut der Studie, werden Ende Juni schätzungsweise fast drei Viertel der Haushalte in Deutschland mit gigabittauglichen Anschlüssen versorgbar sein. Hiervon kommen rund 90 Prozent von Wettbewerbern und 10 Prozent von der Telekom.
Beim Glasfaserausbau wird die Marke von 10 Millionen Anschlüssen geknackt. „Von Ende 2021 bis Ende Juni 2022 wird die Zahl der FTTB/H-Anschlüsse um 1,7 Millionen und damit um rund 20 Prozent auf 10,1 Millionen steigen. Der Ausbau der DOCSIS-3.1-Kabelanschlüsse konnte bereits weitgehend abgeschlossen werden“, so Telekommunikationsexperte Prof. Dr. Torsten J. Gerpott, wissenschaftlicher Beirat der Unternehmensberatung DIALOG CONSULT und Inhaber des Lehrstuhls für TK-Wirtschaft an der Universität Duisburg-Essen.
50 Milliarden Investitionen
Bis Jahresmitte sind es rund 5,9 Millionen Glasfaseranschlüsse, die von den Wettbewerbern gebaut wurden. Dies sind von den verfügbaren FTTB/H-Anschlüssen rund 60 Prozent. Die Telekom wird bis Ende Juni schätzungsweise 4,2 Millionen FTTB/H-Anschlüsse gebaut haben. Allerdings werden aktuell nur 3,2 Millionen der insgesamt 10,1 Millionen Glasfaseranschlüsse von den Endkunden auch genutzt. Die Wettbewerber erreichen bei den Glasfaseranschlüssen eine Take-up-Rate von knapp 37 Prozent, die Telekom hingegen nur von ca. 24 Prozent.
Das Ende des Gigabit-Ausbaus in Deutschland ist noch lange nicht zu Ende. „Die Zahlen belegen eine weiterhin sehr hohe Dynamik beim Netzausbau. Die Investoren haben den Glasfaserausbau in Deutschland für sich entdeckt“, sagt David Zimmer, Präsident des VATM. Mehr als 50 Milliarden Euro sollen in den nächsten Jahren in den Infrastrukturausbau fließen, der Großteil davon von den im VATM organisierten Unternehmen. „Ein gutes Signal für die kleineren Kommunen ist die klare Fokussierung auf den ländlichen Raum“, so Zimmer.
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