Forschern der Deutschen Telekom ist es erstmals gelungen, in einem Wellenlängenkanal im eigenen Glasfasernetz ein Signal mit 512 Gbit/s zu übertragen. Mit diesem Rekord wurde die Übertragungskapazität des Netzes nun vervierfacht.
Neuer Top-Speed
Ein Team der Telekom Innovation Laboratories (T-Labs, verantwortlich für Forschung und Innovationen für die Deutsche Telekom) hat es erstmals geschafft, im Rahmen des Forschungsprojektes OSIRIS eine Übertragung mit 512 Gbit/s in einem Wellenlängenkanal einer Glasfaserleitung zu realisieren. Wie die Telekom mitteilte, wurde dieser Rekord auf der Strecke von Berlin nach Hannover und zurück aufgestellt, wobei die Gesamtstrecke 734 km beträgt. Der erreichte Wert entspricht der Nutzbitrate von 400 Gbit/s, was in etwa wiederum der simultanen Übertragung von 77 Musik-CDs gleichkommt. Bisher hatte die maximale Bandbreite in einem einzelnen Kanal bei 100 Gbit/s gelegen. Mit diesem neuen Experiment konnte der Wert nun vervierfacht werden.
Kooperation für Spitzenwerte
In den kleinen Fasern steckt noch
viel Potential für weitere Rekorde
Das Experiment hatten die T-Labs zusammen mit dem Technologie-Experten Alcatel Lucent geplant und durchgeführt. „Wir haben gemeinsam erfolgreich ein innovatives Verfahren entwickelt, mit dem sich die Übertragungsleistung einer Glasfaser im Netzbetrieb entscheidend erhöhen lässt“, so Heinrich Arnold, Leiter der T-Labs. Weiterhin sei man im Hause der Telekom sehr stolz darauf, „diese enorme Übertragungsleistung unter realen Bedingungen im Netz“ erreicht zu haben. Alcatel Lucent unterstützte das Experiment des OSIRIS-Projekts mit Technologien, während die Telekom ihr Know-How einbrachte, um die neuen Spitzenwerte in der Glasfaserübertragung zu erreichen.
Zukunft fast da
Der neue Übertragungsrekord könnte die Infrastruktur der Datennetze stark vorantreiben. Die Backbone-Netze bestehen aus Glasfaserkabeln, die dünner als menschliches Haar sind und auf 48 Kanälen Daten übertragen können. Wenn sich die aktuelle Bitrate eines Kanals von 100 Gbit/s auf 400 Gbit/s vervierfacht, wären dann pro Glasfaserkabel Bandbreiten von bis zu unglaublich schnellen 24,6 Tbit/s (oder 24.600.000.000.000 bit/s) möglich. Mit solch einer Geschwindigkeit würde sich problemlos eine CD-Sammlung von 3.696 Alben gleichzeitig übertragen lassen – vorausgesetzt, die Deutsche Telekom würde dafür ihr Netz zur Verfügung stellen. Für die neuen Geschwindigkeits-Dimensionen wird lediglich neue Technik an den Endstellen benötigt – sowie ein Glasfaseranschluss, der im Moment jedoch von der Telekom nur bei ausreichender Nachfrage ausgebaut wird. Die Zukunft der Übertragungsgeschwindigkeiten ist also schon fast da – sie muss nur noch hereingebeten werden.
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