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05. 06. 2014

Nach fünf Jahren Arbeit ist der Ausbau eines Glasfaser-Netzes in Essen gescheitert. Millionen von Euros wurden in den Ausbau investiert – was zurück bleibt ist nur ein riesiges finanzielles Loch.

Kein Glasfaser für Essen

In Essen haben die Stadtwerke den Ausbau eines eigenen Glasfasernetzes aufgegeben. Nach fünf Jahren ist das Glasfaser-Projekt für die Stadt in Nordrhein-Westfalen damit gescheitert. „Das Geschäftsmodell wird nicht weitergeführt“, bestätigte Dirk Miklikowski, Sprecher der Geschäftsführung der Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (EVV), das aus gegenüber der „WAZ“. Grund ist offenbar die gescheiterte Vermarktung der neuen Anschlüsse. Mit der neu gegründeten Tochter Essen.net wurde 2009 der Plan gefasst, ganz Essen mit Glasfaser-Anschlüssen zu versorgen. Bisher wurden jedoch nur etwa 8000 Haushalte an das Netz angeschlossen. Für den Ausbau wurden Darlehen in Höhe von 15 Millionen Euro aufgenommen.

Auswirkungen auf Stadtwerke

Für die Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft ist das Ende des Glasfaser-Projekt nicht nur ein Prestige-Verlust, sondern auch eine herbe finanzielle Belastung. Das Unternehmen muss seine Geschäftsbilanz für 2013 um 5,8 Millionen Euro nach unten korrigieren. Grund ist das ungenutzte Netz, das ohne Einsatz seinen finanziellen Wert verliert. Eine Insolvenz der Glasfaser-Tochter wird derzeit von den Verantwortlichen noch ausgeschlossen, da genügend Liquidität vorhanden sei, um die laufenden Betriebskosten zu decken. Jedoch gibt es das Risiko, dass die Gesellschafter von Essen.net ihre insgesamt 11 Millionen Euro Darlehn zurückfordern. Nach Angaben der EVV seien die Forderungen jedoch ruhend gestellt worden.

Millionen-Grab

Bereits Mitte 2013 hatte die „WAZ“ berichtet, dass der Ausbau des Essener Glasfasernetzes deutlich hinter dem Zeitplan liege. So seien unter anderem die Kosten von Essen.net aus dem Ruder gelaufen – seit Beginn schrieb das Glasfaser-Projekt rote Zahlen, bereits 2012 soll die Stadtwerke-Tochter Verluste im sechsstelligen Bereich verzeichnet haben. Vor rund einem Jahr hatten die Verantwortlichen noch nach neuen Finanzierungsmöglichkeiten gesucht – ein vielversprechender Deal mit dem Wohnungsbau-Unternehmen Allbau war gescheitert, als der Kabelnetzbetreiber Unitymedia auf die Bildfläche trat. Mit dem Angebot des Kabelriesen konnte das lokale Unternehmen nicht mithalten.

Scheitern absehbar?

Auch die Vermarktung durch den damaligen Partner Vitronet sei bereits längere Zeit hinter dem Zeitplans verlaufen, was für weiteren Zündstoff sorgte. Essen.net hatte bereits 2013 nach einem neuen Vermarktungspartner Ausschau gehalten, von dem der weitere Ausbau abhängig gemacht wurde. Abblasen wollten die Verantwortlichen das Projekt damals jedoch noch nicht. Ebenfalls brisant: Bereits zur Entscheidung für die Ausbau-Pläne hatten 2009 beispielsweise Mitglieder des Stadtrats aus Reihen von FDP und EBB ihre Bedenken bezüglich des hohen Risikos des Vorhabens zum Ausdruck gebracht. Die Entscheidung sei im Eiltempo vom Stadtrat abgesegnet worden, kritisierten die Bedenkenträger vor knapp fünf Jahren.

Quelle: WAZ
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