Optische Fenster

Was versteht man darunter bei Glasfser-Internet?


Für die Übertragung von Informationen per Licht in Glasfaserkabeln, eignen sich physikalisch bedingt bestimmte Frequenzbereiche besser als andere. Diese Frequenzabschnitte sind auch als optische Bänder bekannt. Die Aufteilung erfolgte durch die ITU. In diesem Zusammenhang fällt auch immer wieder die Bezeichnung der „optischen Übertragungsfenster“, kurz „optische Fenster“. Was hat es damit auf sich?


optische Bänder versus optische Übertragungs-Fenster

Die „optical windows“ umschreiben Bereiche wie im C-Band, bei denen die Dämpfung besonders gering ausfällt oder das Material maximal „transparent“ bleibt. Denn auch das Material aus dem Glasfaserkabel bestehen, ist nicht perfekt durchsichtig. Es bleiben immer noch minimale Verluste übrig (Stichwort Rayleigh-Streuung).

Die „Fenster“ geben also günstige Frequenzbereiche an, wo Licht besonders gut bzw. störungsfrei im Kabel geleitet werden kann.

Es gibt fünf Fenster

Insgesamt unterscheidet man in der Literatur fünf verschiedene optische Fenster, wobei aber eigentlich nur die ersten drei in der Praxis für Glasfaser-Internet von Relevanz sind.

Die Fensterklassifizierung bildete übrigens auch die frühe Grundlage für die hier besprochene ITU-Einteilung der optischen Bänder. So liegt das 2. Fenster bei 1310 nm im heutigen O-Band (1260-1360 nm). Fenster 3 (1550 nm) dagegen im C- und L-Band.

Fenster Wellenlänge (nm) Typische Nutzung Wichtigste Bänder Besonderheiten Status heute
1. Fenster 800–900 frühe LANs
(Multimode)
hohe Dämpfung (~3 dB/km),
nur kurze Strecken
veraltet
2. Fenster 1250–1350 erste Singlemode‑Netze,
PON‑Upstream
(GPON/XGS‑PON)
O‑Band (1260–1360 nm) minimale chromatische
Dispersion

(~0 ps/nm·km)
aktiv
3. Fenster 1500–1600 Backbone, DWDM,
PON‑Downstream
C‑Band (1530–1565 nm)L‑Band (1565–1625 nm) minimale Dämpfung
(~0,2 dB/km),
EDFA‑Verstärkung
möglich
Hauptarbeitsbereich
4. Fenster 1625–1700 Netzüberwachung,
OTDR‑Monitoring
U‑Band (1625–1675 nm) erhöhte Dämpfung
(~0,3–0,35 dB/km),
selten DWDM‑
Erweiterung
Nische
5. Fenster 1700–1850 (bis 2100) Forschung,
Spezialoptik
sehr hohe Dämpfung
(>0,4 dB/km),
keine Standard-verstärker
experimentell

Das erste Fenster bei ca. 850 nm war eher für früher Multimode-Netze relevant und spielt heute ebenfalls keine Rolle mehr. Die folgende Grafik illustriert die Lage der 3 optischen Fenster. Nur Window 2 und 3 liegen, wie man sieht, in den Telekom-Bändern.



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