Glasfaser PING

Alles zur Latenzzeit bei Glasfaser-Anschlüssen


Ratgeber: Ping bei Glasfaser

Eines der Hauptargumente für Fiber-Internet, ist bekanntlich die überlegene Datenrate im Vergleich zu anderen Breitbandtechniken. Es gibt aber noch einen weiteren Faktor, bei dem FTTH/B punkten kann – die sogenannte Latenzzeit. Auch besser bekannt als „PING“ oder Roundtrip-Time (RTT). Folgend wollen wir kurz beleuchten, wo genau der Vorteil von Glasfaser beim Ping liegt, wie dieser im Vergleich ausfällt und wie man die eigenen Werte misst.

Was ist der „Ping“

Umgangssprachlich bedeutet das nichts anderes als die Zeitspanne, welche ein Datenpaket vom Client (Endgerät des Internetnutzers) bis zu einem Server (z.B. dieser Webseite) und zurück benötigt. Daher auch im englischen „Rundlaufzeit“ (Round-Trip-Time).

Die Angabe der Messungen erfolgt meist in Millisekunden. Da diese Zeitspanne im Prinzip die Spanne zwischen Aktion (z.B. Klick auf ein Link) und Reaktion beim Nutzer ist, wird im Zusammenhang mit dem Ping auch oft von Reaktionszeit gesprochen.

Die Reaktionszeit ist von mehreren Faktoren abhängig, eine davon ist die Art des Breitbandanschlusses. Außerdem spielt die Entfernung zum Zielserver eine erhebliche Rolle und wie viele „Zwischenstationen“ das Datenpaket nimmt. Denn die Pingzeit zu einem Server in den USA, ist aufgrund der Distanz natürlich viel größer, als bei einem Server in Deutschland unmittelbar im Umkreis des Nutzers. Auch wird ein Datenpaket nicht immer (gleich) linear auf der kürzesten Stecke geroutet, sondern kann mehrere Umwege nehmen. Beispielsweise über einen Server in England und dann Spanien.

Weitere relevante Determinanten sind die Anbindung und Performance des Rechenzentrums vom Zielservers, die Netzwerkhardware beim Kunden, Protokolle (z.B. IPv4 oder IPv6), der Router, LAN oder WLAN und vieles mehr. Der größte „Flaschenhals“ auf Nutzerseite ist und bleibt allerdings die Breitbandtechnik, also die Art und Weise, wie der Internetzugang zum Nutzer realisiert und angebunden wird.


Glasfaserausbau

Glasfaser hat die geringste Latenz (Ping)

Im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte haben sich eine ganze Reihe von Techniken und Transportmedien für Internetanschlüsse durchgesetzt. Nach ISDN kam zunächst das gute, alte ADSL und seine Verbesserung ADSL2+. Hier waren Pings von ca. 40-90 Millisekunden (ms) Gang und Gebe. Das verbesserte VDSL samt Vectoring bringt es auf ca. 15-40 ms. Schnelle Kabel-Internetzugänge können 8-40 ms bringen.

Bei der LTE-Mobilfunktechnik liegen die Werte in der Praxis meistens bei 10-50 ms. Echtes Internet über Glasfaser bis zum Kunden (FTTH oder FTTB) erreicht dagegen schon Werte unter 10 ms. Hier sind 2 bis 10 ms die Regel. Besonders mit supermodernen XG-PON Anbindungen. Bei über 10 ms liegen aber meist lokale Störquellen vor, wie z.B. schlechtes WLAN.

Ab 1-2 ms spricht man übrigens gemeinhin auch von „Echtzeit“. Spätestens bei dieser Zeitspanne kann der Mensch keinerlei Verzögerung mehr wahrnehmen. Nur 5G als LTE-Nachfolger kann technisch ähnliche Latzenzzeiten ermöglichen. Noch liegt in der Praxis der Wert aber deutlich über 5 ms. Erst mit moderneren standalone-Netzen und Glasfaser-Anbindung der Funkmasten, werden die Werte auch hier unter 10 ms sinken.

Fazit: Glasfaser-Internet (FTTH) bietet aktuell bei weitem die beste Ping-Performance im Vergleich zu anderen Techniken.


Pingzeiten von Glasfaser im Vergleich zu DSL, VDSL, Kabel und Mobilfunk


Vorteile und Anwendungen kurzer Pingzeiten

Die Frage ist nur, wer profitiert denn überhaupt von so kurzen Pings? Verbraucher, die überwiegend „normal“ im Internet surfen und hin und wieder was hoch- oder runterladen, werden kaum einen Unterschied zwischen beispielsweise 5 oder 20 ms feststellen.

Gute Latenzwerte spielen ihren Trumpf vor allem bei Computerspielen aus. Allgemein überall, wo es schnelle Reaktionszeiten braucht. Daher sind Gamer zunächst die Zielgruppe Nummer 1. Aber auch bei Videotelefonie bzw. Internettelefonie allgemein sind niedrige Werte von Vorteil. Bei zu hohen Werten über 100 ms fällt man sich z.B. schnell gegenseitig ins Wort. Aber auch das relativ neue Feld der Virtuellen Realität (VR) und Augmented Reality (AR) profitieren von niedrigen Paketumlaufzeiten.


Vorteil von Glasfaser für Spieler

Wer bietet solche Anschlüsse?

Nachdem jahrelang vor allem nur die Dt. Telekom und eine Hand voll Regionalanbieter Glasfaser-Tarife anboten, gibt es mittlerweile deutlich mehr Wahlfreiheit. Den Löwenanteil stellt aber nach wie vor die Telekom, so dass wir hier zunächst zu einem Verfügbarkeitstest raten. Außerdem sind noch zu nennen die Dt. Glasfaser, O2, Vodafone, 1und1, Netcologne, M-Net, Ewe sowie diverse Regionalprovider.



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