Gigabit-Tarife im Überblick

Wo gibt’s schon Internetflats mit 1000 MBit/s?


Gigabit Flatrates (1000 MBit)

Während die guten alten DSL-Anschlüsse schon bei mageren 16 MBit/s am technischen Limit ächzen, ermöglichen Glasfaseranschlüsse aktuell bis zu 1000 MBit (Gigabit). Daten rasen dann also mehr als 60-mal so schnell über die Breitbandleitung - mit entsprechenden Vorteilen natürlich. Doch wo sind solche hyperschnellen Tarife schon verfügbar und was kostet das?

Wie schnell ist 1000 MBit eigentlich?

Zunächst einmal wollen wir kurz verdeutlichen, mit welcher Dimension wir es hier zu tun haben. Schließlich ist es für Verbraucher zunächst ebenso schwer den Unterschied zwischen 100 und 500 PS oder 100 und 1000 MBit/s zu verbildlichen, wenn man es nicht selbst mal „erlebt“ hat. In der folgenden Grafik finden Sie daher zur Hilfe die Downloadzeiten einer 10 Gigabyte großen Datei (ca. 2 DVDs). Jeweils aufgeschlüsselt nach mehreren heute gängige Internetanschlüssen, samt dem Gigabitzugang. Im folgenden Graph haben wir versucht die Unterschiede darzustellen, wobei ab 500 MBit/s die Download-Zeiten kaum noch zu erkennen sind. Bei 500 MBit/s werden nämlich nur 2,7 Minuten und bei 1000 MBit/s 1,3 Minuten benötigt ...



Die Unterschiede sind, wie man sehen kann, enorm! Nun werden viele entgegnen, dass man nicht ständig so große Files runterlädt. Das ist richtig! Besonders beim Senden sind konventionelle Anschlüsse aber noch weit langsamer. Der Upload von 2000 MB (~ 2 GB bzw. ~ 200 hochauflösende Bilder) in die Cloud wird bei DSL16000 zu einem echten Geduldsspiel. Hier müsste man gut 260 Minuten einplanen, während es Glasfaserkunden während des Hochladens kaum schaffen würden einen Kaffee zu trinken.

Mit den Gigabitanschluss der Dt. Telekom oder O2 (200 MBit/s Upload) , ist diese Aufgabe nämlich in knapp 1,3 Minuten erledigt. Noch schneller ging es bei der Dt. Glasfaser oder Vodaofne. Deren Gigabit-Paket bietet sogar eine Uploadrate von satten 500 MBit/s und erledigt diese Aufgabe in 0,5 Minuten!




Anbieter für 1000 MBit Internet

Aktuell gibt es zwei größere Anbieter, welche überregional Gigabit-Flatrates per FTTH anbieten. Das sind einmal die Deutsche Telekom (seit Q3/2017), 1und1 (seit Q1/2020) und die Deutsche Glasfaser. Zudem gibt es hier und da noch einige wenige regionale Provider, wie Netcologne, M-net und EWE. Aufgrund der größeren Reichweite, konzentrieren wir uns zunächst auf die beiden erstgenannten Anbieter. Alternativ wird Gigabit-Internet aber auch von den Kabelprovidern angeboten, doch dazu später mehr.

Telekom: Der Konzern führte bereits im September 2017 einen Gigabit-Tarif ein, der seit April 2020 deutlich günstiger zu haben ist. MagentaZuhause GIGA bietet neben der 1000 MBit/s (200 MBit/s Upload) schnellen Leitung auch noch eine Festnetzflat zum Fest- und Mobilfunknetz. Der Preis liegt bei 79.95 € im Monat und kann hier bestellt werden. Optional ist der Zugang auch mit TV-Anschluss (Magenta-TV) erhältlich.

Deutsche Glasfaser: Das Unternehmen ist vor allem außerhalb der Großstädte aktiv mit dem Glasfaserausbau beschäftig und bietet in den versorgten Gebieten mit „DGgiga“ ebenfalls eine Giga-Flatrate. Im Unterschied zur Telekom, beträgt die Uploadrate hier sogar 500 MBit. Auch hier ist eine Festnetzflat natürlich Bestandteil. Sogar Fernsehen (IPTV) ist für 0,- € inklusive! Der Preis liegt mit rund 90 € etwas über dem Angebot der Telekom. Allerdings ist hier ja wie gerade erwähnt der TV-Anschluss schon inklusive. Rechnet man diesen beim Telekom-Gigabit-Tarif mit ein, sind beide Angebote also gleich teuer!

Ausbau mit FFTH

O2: Die Telefonica bietet mit die günstigste Gigabit-Flat. Aktuell berechnet der Provider 79.99 € monatlich (über Kabel nur 49.99 €). Meist locken zudem lohnende Neukundenaktionen für Onlinebesteller hier unter www.o2online.de/glasfaser. Es gibt zudem zwei Besonderheiten, welche den Gigabit-Tarif von O2 besonders attraktiv machen. Zum einen die sagenhafte Uploadrate von 500 MBit/s. Andererseits umfasst die Sprachflat nicht nur das deutsche Festnetz, sondern deckt auch gleich noch alle Telefonate ins dt. Mobilfunknetz an!

1und1: Dank der Übernahme des Glasfasernetzbetreibers Versatel, kann 1&1 auch eigene Glasfaser-Flatrates ohne die Telekom verkaufen. Lange Zeit richtete sich das Angebot aber nur an Geschäftskunden. Seit Anfang 2020 bietet der Anbieter die Fiber-Tarife nun aber auch für die breite Masse. Dank Kooperationen auf regionaler Ebene mit anderen Providern, bringt man es auf eine relativ gute Abdeckung. Das Komplettpaket "Glasfaser 1000" mit 1 GBit/s, bestehend aus Internet-, Telefon- und (wahlweise) Handyflat, kostet rund 70 € monatlich. Also gut 10 € weniger als das vergleichbare Angebot der Telekom. Bestellbar hier auf www.1und1.de/internet.

Verfügbarkeit: Wo gibt’s die Gigabit-Tarife?

Sicher gibt es viele Interessenten für die genannten Tarife. Doch neben dem Preis, stellt vor allem die bisher sehr begrenzte Verfügbarkeit das Hauptproblem dar. Die Deutsche Telekom versorgt aktuell nur rund 8.2 Mio. Haushalte mit FTTH. Bei der Deutschen Glasfaser ist uns keine Zahl bekannt. Am besten, Sie testen direkt beim Anbieter, ob und welche Tarife vor Ort verfügbar sind. Hier für die Telekom: www.telekom.de/verfuegbarkeit und auf dieser Seite für die Dt. Glasfaser. In Bayern könnte für Sie zudem noch M-net ein passender Anbieter sein.

Passende Router für den Gigabit-Tarif

Die gebotene Leistung stellt natürlich die gesamt heimische Internetperipherie vor größte Herausforderungen. Wer nichts der teuer eingekauften Leistung verlieren möchte, benötigt für alle beteiligten Endgeräte exzellente Eckdaten. Für WLAN kommt dann ausschließlich WLAN-AC (802.11ac) oder besser noch das neuste Wifi 6 (802.11ax) in Frage.

Beachten Sie zudem, dass nicht nur der Router, sondern auch Tablets, Smartphones, Laptops, Repeater etc. den jeweiligen Standard unterstützen müssen. Die ideale Anbindung für PCs, TV-Geräte und IPTV-Boxen ist und bleibt bei einem Gigabitzugang aber ein LAN-Kabel (sofern möglich). Wer plant, die Daten über das Stromnetz zu verteilen (DLAN), sollte nur auf die schnellsten Kits setzen.

Und der Router? Hier empfehlen wir die aktuell leistungsstärksten Modelle von AVM, also z.B. FritzBox 7590ax (Top-Tipp). Auch der Speedport Pro+ der Telekom kann sich sehen lassen. Alle Modelle werden dann hinter das vom Provider bereitgestellte Glasfasermodem geschaltet.

günstigere Alternativen mit hoher Verfügbarkeit

Interessenten müssen nicht unbedingt Jahre warten, bis irgendwann mal FTTH im eigenen Ort ausgebaut wird. Schon heute gibt es viele Alternativen, welche weit besser verfügbar sind und immerhin 100-1000 MBit bieten. Einmal Breitband per Kabel und noch das sogenannte Hybrid-Internet, wo (V)DSL mit 5G/LTE kombiniert wird. Letzteres zeichnet sich durch seine hervorragende Verfügbarkeit aus!


Kabel-Gigabit

Vodafone baut in Konkurrenz zur Telekom intensiv an seinem Kabel-Koaxialnetz. Dank Hybridbauweise aus Glasfaser und Koaxial, kann der Provider seit 2023 schon über 24 Mio. Haushalte mit 1000 MBit versorgen. Der Vorteil: Die Kabel-Gigabit-Tarife sind deutlich preiswerter! Hier gehts zu den Vodafone Kabel-Tarifen. Aber auch O2 und Pyur haben entsprechende Angebote.





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Begriff unklar? Der Glossar von glasfaser-internet.info erklärt die wichtigsten Abkürzungen und Begriffe leicht verständlich. zum Glossar


Wird Glasfaser auch in meiner Stadt ausgebaut? Wie geht es weiter mit dem bundesweiten Netzausbau? Die Antworten darauf finden Sie hier.