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11. 10. 2011

Eine aktuelle Studie hat jüngst festgestellt, dass der flächendeckende Glasfaserausbau in Deutschland bis zu 80 Milliarden Euro kosten könnte. Dieser Preis ist nicht nur sehr hoch, sondern macht viele potentielle Glasfaseranschlüsse für die Netzbetreiber auch unrentabel.

Hoher Preis für Glasfaser

Das Wissenschaftliche Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) veröffentlichte Ende Oktober eine Studie, welche die Kosten für den gesamten Netzausbau in Deutschland auf etwa 80 Milliarden Euro schätzt. Der Studie zufolge, erscheine der errechnete Investitionsbedarf zwar, gemessen an anderen volkswirtschaftlichen Programmen, eher gering, aber im Vergleich zu den durchschnittlichen jährlichen Investitionen von Netzbetreibern in ihre Infrastruktur, die etwa 3,2 Milliarden Euro betragen, scheint die berechnete Summe doch immens groß zu sein. Dr. Karl-Heinz Neumann, Geschäftsführer von WIK, zog daraus das Fazit, dass der vollständige Ausbau anhand der Investitionen nicht in einem Jahrzehnt zu bewältigen sei.

Schuld ist die Fläche

Fiberausbau

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Die Probleme des Glasfaserausbaus liegen laut WIK-Studie in der Flächenversorgung. Zwar würde es sich in dicht besiedelten Gebieten lohnen, Haushalte mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen – pro Anschluss würden dabei etwa 1.000 Euro Anschlusskosten für den Netzbetreiber anfallen. In den ländlichen, nur leicht besiedelten Gebieten würde ein einzelner Glasfaseranschluss aber schnell bis zu 4.000 Euro kosten, was eine solche Investition nicht rentabel machen würde. In der Studie stellte das WIK diesen Kosten den aktuellen Referenzwert für den durchschnittlichen Erlös pro Kunde und Monat von 38 Euro entgegen. Dabei ergab sich eine profitable Ausbaugrenze des Glasfasernetzes zwischen 25 und 45 Prozent. Als die WIK dem noch die Bevölkerungsdichte in Beziehung setzte, wurde klar, dass nur 10 Prozent der Fläche in Deutschland mit Glasfaser ausgebaut werden sollten, wenn die Netzbetreiber rentabel arbeiten wollen.

Alternativen und Anreize

Die Studie kommt so zu dem Ergebnis, dass die Ziele der Bundesregierung mit einer Breibandversorgung (mindestens 50 Mbit/s in 75 Prozent aller Haushalte) bis 2017 nicht ausschließlich mit dem Ausbau von Glasfaseranschlüssen erreicht werden können. Vielmehr seien es Kabelnetze und VDSL, auf die beim Erreichen des Versorgungsziels gesetzt werden müsse, so Dr. Karl-Heinz Neumann. Er fordert deshalb die Ergänzung der Vorgaben der Bundesregierung für einen langfristigen Ausbau mit Glasfaser nach 2017. Die Studie zeigt außerdem auch weitere Möglichkeiten auf, um die hohen Ausbaukosten besser verteilen zu können. So wäre es zum einen sinnvoll, die Kosten der Hausverkabelung für „Fibre to the Home“ von den Hauseigentümern bezahlen zu lassen. Zum anderen wäre auch ein staatlicher Investitionszuschuss für den Ausbau denkbar, um die Gesamtkosten für die Netzbetreiber niedriger zu gestalten und Anreize für Investitionen zu geben. Laut WIK müsste ein solcher Zuschuss für einen beschleunigten Netzumbau bei mindestens 14 Milliarden Euro liegen.

Hilfreiches zum Artikel:

» Alternativen zu Glasfaser
» Glasfaser Karte

Qeulle: WIK;
Bild: © Stihl024 – Fotolia.com
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