Der zu United Internet gehörende Provider 1&1, will das Gigabit-Ziel der Großen Koalition unterstützen. Gedankenspiele, wie man das Vorhaben gemeinsam umsetzen und finanzieren könnte, wurden bereits mitgeteilt. Die Deutsche Telekom möchte man ebenfalls für das Projekt an Bord haben, allerdings zeigt der Netzbetreiber kein Interesse und stichelt gegen das Montabaur Unternehmen.
1&1 möchte die Bundesregierung beim neuen Breitbandziel unterstützen
Unter der alten Regierung hieß es noch, dass man deutschlandweit Internetanschlüsse mit einer Mindestbandbreite von 50 Mbit/s realisieren möchte. Das Zugpferd sollte die Telekom mit ihrer VDSL-Vectoring-Technologie sein. Doch mit der politischen Führung der Großen Koalition wurde auch ein neues Breitbandziel festgesetzt. Bis zum Jahr 2025 soll es bundesweit Gigabit-Anschlüsse geben. Somit fällt VDSL bei den Ausbauplänen der Regierung weg, was der Telekom nicht gefallen dürfte. In Montabaur zeigt man sich allerdings begeistert vom Konzept, Ralph Dommermuth, Chef von United Internet, hat bereits eine Idee, wie er mit seiner Marke 1&1 anpacken kann. Ein Gigabit-Ausbaufonds ist sein Vorschlag, in den Gelder von verschiedenen Unternehmen und Institutionen fließen.
Wie sich 1&1 den Breitbandausbau vorstellt
Innerhalb eines Interviews mit der Welt am Sonntag, schlüsselt Dommermuth eine Beispielrechnung auf. So könnten die Unternehmen zehn Milliarden Euro einbringen, weitere zehn Milliarden sollen durch Fördermittel folgen. Um die für den Ausbau angepeilten 30 Milliarden Euro zu erreichen, sollen letztendlich weitere zehn Milliarden Euro durch Kredite finanziert werden. Dies sei „bei solchen Infrastrukturprojekten kein übertriebenes Verhältnis“, merkt die United-Internet-Führungskraft an. Dem Telekommunikationsunternehmen ist jedoch bewusst, dass die größte Marktmacht nach wie vor die Deutsche Telekom ist, weshalb man den Netzbetreiber für diese Strategie gewinnen möchte.
Telekom lehnt Zusammenarbeit ab
Gegenüber dem Onlinemagazin Golem.de, gab ein Sprecher des Bonner Konzerns bereits ein Statement ab. Dort stichelt die Telekom, dass 1&1 in der Vergangenheit auf seine Worte kaum Taten folgen ließ. Im Gegenzug bietet die Telekom dem Montabaur Provider an, sich in ihre Allianz einzubringen. Andreas Maurer, seit 2003 als Pressesprecher bei 1&1, konterte folgendermaßen: „Die Reaktion der Deutschen Telekom zeigt erneut die Realitätsferne des ehemaligen Staatsmonopolisten: Bisher gibt es in Deutschland keine Allianz zum koordinierten Netzausbau und keine konkreten Pläne zur flächendeckenden Glasfaser-Versorgung.“
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